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Добавлен: 07.05.2024
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geheimnisvolle Erfahrung, durch die ich die Liebe Jesu erfuhr. Das war für mich so echt wie jede zwischenmenschliche Begegnung auch.
Die Lebenswende
Kurz darauf war es dann für mich soweit. Ich hatte bereits vieles über den christlichen Glauben und Jesus Christus in Erfahrung gebracht. Und ich wußte: Genug jetzt. Ich muß die Sache festmachen. Nun liegt es an mir, ob ich mein Leben mit Christus gestalten will oder nicht. Es liegt in meiner Hand, auf mich allein angewiesen zu bleiben oder an der Seite Gottes zu leben, der mir seine Hilfe verspricht. Es ist wie mit einer Freundschaft oder einer Partnerschaft: Es kommt der Augenblick, in dem man sich einen Ruck25 geben muß und sich entscheiden muß.
Ich sagte mir: Ich will wissen, was dran ist! Und so entschloß ich mich, ab jetzt mein Leben mit Jesus zu leben. Ich vertraute ihm mein Leben im Gebet an, wobei mir zwei Christen halfen.
Der christliche Glaube ist für mich auch keine Ideologie26 mehr über Gott und Moral. Vielmehr erlebe ich den Glauben als eine tiefe Beziehung zu Gott. Durch Christus reicht Gott mir die Hand und gibt mir ein neues Zuhause. Durch ihn, Christus, will Gott mich von allem befreien, was mich hindert, wirklich zu leben: von meiner Schuld, meinen Ängsten, meinem Egoismus und meiner Hilflosigkeit. Glaube an Gott ist für mich Befreiung zum Leben!
Jesus ist gekommen, um sich auf unsere Seite zu stellen, da, wo wir verletzt und enttäuscht sind. Er steht zu uns, wo wir vor lauter Verzweiflung und Wut die Hoffnung aufgeben. Er ruft uns zu: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen sei. Ich will euch eure Last abnehmen“ (Matthäus 11, 28). An anderer Stelle in der Bibel lesen wir, wie Jesus sagt:
„Ich bin gekommen, den Gefangenen und Zerschlagenen zu verkünden, daß sie frei sein sollen“ (Lukas 4, 18). Jesus gibt uns Hoffnung! Bei ihm hat unser Unglück nicht das letzte Wort. Im Gegenteil. Jesus will uns die Kraft geben, an den Herausforderungen unseres Lebens nicht zu zerbrechen, sondern an ihnen zu reifen. Er lädt uns ein, bei ihm ein „Ja“ zu unserem Leben zu finden und damit auch die Kraft, es zu gestalten. So bleiben wir frei, und so wird der Glaube zu einer Kraft, der die Welt verändert.
Wie es weitergeht
Jesus hat einmal einen interessanten Vergleich benutzt: „Wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet, geht es ähnlich zu wie bei einem Senfkorn, das jemand auf seinen Acker gesät hat: Es gibt keinen kleineren Samen; aber was daraus wächst, wird größer als alle anderen Gartenpflanzen. Es wird ein richtiger Baum, so daß die Vögel kommen und in seinen Zweigen ihre Nester bauen“ (Matthäus 13, 31 und 32). Ich sagte mir: Wenn der Glaube so stark ist, will ich es wagen! Und so wurde aus der verrückten Idee, um die Welt zu reisen, ein Auftrag Gottes. Ich sah mich von ihm zur Mission berufen, d.h. zur Aufgabe, anderen Menschen weiterzusagen, was mir Jesus Christus bedeutet und was uns die Bibel sagt!
Ich begann, Theologie zu studieren. Es war mir wichtig, die Bibel noch besser kennenzulernen und mich so auf einen Dienst als Pastor und Missionar vorzubereiten. Ab Januar 2000 werde ich zusammen mit meiner Familie in Brasilien Menschen von Jesus weitersagen.
Gerald Kunde
1der Globetrotter: jmd., der Reisen durch die ganze Welt macht; Weltenbummler 2der Anhalter: jmd., der am Straßenrand steht und (durch Handzeichen) die Autofahrer bittet, ihn kostenlos mitzuneh-
men 3Klasse!: Toll, Spitze! |
4[on se ro(u):t] (engl.) auf der Straße |
5der Job [tschop]: (engl.) Beruf |
6die Menschenrechte: die grund- |
sätzlichen Rechte des Individuums (z.B. auf freie Meinungsäußerung), wie sie in vielen Staaten in den Verfassungen enthalten sind 7die Esoterik: (religiöse) Dinge/Lehren, die nur einem bestimmten, exklusiven Kreis von Personen verständlich sind 8New Age: [nju: eitsch]: eine neue religiöse Philosophie, die auf den Anbruch eines neuen Zeitalters hofft 9auf eigenen Füßen stehen: selbständig sein; ohne Hilfe anderer zurechtkommen 10das Profil: die (positiven) Eigenschaften, die typisch für eine Person oder Sache sind und diese von anderen unterscheiden 11spießbürgerlich: jmd., der ein ruhiges und sicheres Leben führen möchte, keine (politischen) Veränderungen will und immer das tut, was die Gesellschaft für richtig hält 12der Materialismus: eine Einstellung zum Leben, die sich an materiellen Werten orientiert 13die Konsumgesellschaft: eine Gesellschaft, deren Art zu leben maßgeblich dadurch bestimmt ist, daß sehr viel gekauft und verbraucht wird 14altmodisch: konservativ, nicht modern 15moralisch: die sittlichen Werte betreffend 16der Sonntagsglaube: ein Glaube, der nur sonntags in der Kirche da ist und sich nicht im Alltag auswirkt 17das Lippenbekenntnis: etwas, das man nur sagt, aber nicht selber glaubt oder tut 18„Schwerter zu Pflugscharen“: ein Begriff aus dem alten Testament der Bibel, der ausdrückt, das Menschen Kriegswerkzeug zu brauchbaren Werkzeugen umarbeiten werden 19schmieden: Metall erhitzen und bearbeiten, formen 20das Hab und Gut: das, was man besitzt 21die Weltanschauung. eine bestimmte Ansicht über den Sinn des Lebens und die Stellung des Menschen in der Welt 22das Prinzip: die Idee, die Gesetzmäßigkeit, auf der etwas aufgebaut ist 23die Abrüstung: die Verringerung der aufbewahrten Waffen 24psychologisch: im Bezug auf das seelische Verhalten 25der Ruck: eine plötzliche kräftige kurze Bewegung 26die Ideologie: (politische) Theorie oder Ansicht (einer bestimmten Gruppe)
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Moderne deutsche Geschichte
Deutschland von 1960-1970: Wohlstand und Protest
Am Anfang der 60er Jahre war die Bundesrepublik |
ben und zu denken. Wer das nicht tat, wie z.B. vie- |
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Deutschland politisch und wirtschaftlich ein stabi- |
le Christen, mußte Nachteile in der Schule oder auf |
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ler Staat. Aus den Trümmern der Niederlage von |
dem Arbeitsplatz hinnehmen oder kam sogar ins |
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1945 war ein neues demokratisches Deutschland |
Gefängnis. |
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entstanden. Bundeskanzler Konrad Adenauer hat- |
In der DDR wurde die gesamte Wirtschaft vom Staat |
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te es durch die Mitgliedschaft in der NATO fest in |
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gelenkt. Deshalb wurde hier nicht so viel produ- |
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die Gemeinschaft des Westens eingefügt. Er hatte |
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ziert wie in Westdeutschland, was einen erheblich |
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alle Versuche Stalins zurückgewiesen, Westdeutsch- |
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niedrigeren Lebensstandard zur Folge hatte. Des- |
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land zum Kommunismus herüberzulocken. |
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halb flüchteten jedes Jahr viele Tausende durch den |
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Die SPD („Sozialdemokratische Partei Deutsch- |
Eisernen Vorhang3 in den „goldenen Westen“. So |
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lands“) wäre allerdings gern auf Angebote des |
verlor die Wirtschaft der DDR viele wertvolle Ar- |
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Ostens zu Gesprächen eingegangen. Aber sie war |
beitskräfte. |
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in der Opposition. Die Bundesrepublik wurde von |
Der Mauerbau |
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der bürgerlichen CDU („Christlich-demokratische |
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Union“) unter Adenauer zusammen mit der kleine- |
Adenauer und die CDU hofften, eines Tages den |
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ren liberalen FDP („Freie demokratische Partei“) in |
Kommunismus in der DDR beseitigen und die DDR |
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einer sogenannten „Kleinen Koalition“1 regiert. Die |
mit der Bundesrepublik vereinigen zu können. Die |
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SPD war die zweite große Partei neben der CDU. |
USA unter ihrem neuen Präsidenten John F. Kenne- |
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Infolge des „Wirtschaftswunders“ in den 50er Jah- |
dy war jedoch nicht bereit, hierfür das Risiko eines |
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Atomkrieges einzugehen. Die neue amerikanische |
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ren herrschte Anfang der 60er Jahre Vollbeschäfti- |
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Politik erkannte die „Koexistenz“4 an, das heißt das |
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gung2. Der Wohlstand wuchs. Die „Soziale Markt- |
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wirtschaft“ hatte sich bewährt (sie bedeutet: freier |
Nebeneinander-Bestehen der beiden großen Macht- |
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blöcke des Westens und des Ostens. |
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Markt, freier Handel, aber mit sozialer Verantwor- |
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tung, mit Fürsorge auch für die Ärmeren). |
Deshalb nahm die USA es hin, daß die DDR im Au- |
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Kommunismus in Ostdeutschland |
gust 1961 an der Grenze zur Bundesrepublik und |
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um Westberlin herum eine hohe Mauer errichtete, |
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In Ostdeutschland, der DDR („Deutsche Demokra- |
damit niemand mehr aus der DDR fliehen konnte. |
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tische Republik“), herrschte die SED („Sozialistische |
Wer trotzdem versuchte, heimlich über die Mauer |
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zu klettern, wurde von der Grenzpolizei erschos- |
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sen. Der DDR blieben so viele gute Arbeitskräfte |
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erhalten, und langsam zog auch dort ein beschei- |
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dener Wohlstand ein. |
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Große Koalition |
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1963 trat Adenauer als Bundeskanzler zurück. Sein |
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Nachfolger wurde der bisherige Wirtschaftsmini- |
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ster Erhard, der sogenannte „Vater des deutschen |
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Wirtschaftswunders“. |
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Mitte der 60er Jahre kam es zum ersten Mal zu ei- |
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nem wirtschaftlichem Abschwung, einer Rezessi- |
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Sprung in die Freiheit: Volksarmist springt über den |
on5. Als Folge davon stiegen Arbeitslosigkeit und |
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die Preise; die Steuereinnahmen für den Staat gin- |
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Stacheldrahtzaun in der Bernauer Straße in Berlin |
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gen dagegen zurück. Die FDP wollte die Rezession |
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Einheitspartei Deutschlands“). Die Menschen wur- |
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anders bekämpfen als die CDU. Darüber zerbrach |
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den gezwungen, im Sinn des Kommunismus zu le- |
1966 die Koalition. |
Unter dem neuen Bundeskanzler Kiesinger bildeten CDU und SPD deshalb eine „Große Koalition“. Nur gemeinsam konnten die beiden großen Parteien die wirtschaftliche Rezession und einige andere wichtige Aufgaben bewältigen.
Man wollte jedoch nur einige Jahre zusammenbleiben. Denn wenn eine Regierung im Parlament keine starke Opposition hat, kann sie leicht ihre Macht mißbrauchen.
Schon nach zwei Jahren konnte die Große Koalition einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung herbeiführen. Der Staat stellte mehrere Milliarden Mark für staatliche Aufträge, z.B. Bauten, zur Verfügung. Dadurch wurde die gesamte Wirtschaft neu in Gang gebracht.
Die Notstandsgesetze
Eine andere gemeinsam von der Großen Koalition zu lösende Aufgabe waren die Gesetze für den staatlichen Notstand, die „Notstandsgesetze“.
Die Bundesrepublik war zwar ein selbständiger Staat geworden. Aber die drei westlichen Siegermächte hatten bisher immer noch einige Rechte für sich behalten. Sie wollten in Krisensituationen das letzte Wort haben, wenn zum Beispiel große Unruhen in der Bundesrepublik ausbrechen würden oder diese von außen angegriffen würde. Die Westmäch-
te hatten diese Rechte auch zum Schutz ihrer eigenen noch in der Bundesrepublik stationierten Truppen vorbehalten.
Die Deutschen wollten jedoch jetzt über alle Macht in ihrem Staat selber verfügen. Und nun waren die drei Siegermächte auch bereit, auf ihre letzten Rechte zu verzichten. Dazu mußten aber die Notstandsgesetze geschaffen werden. Diese erlaubten zum Beispiel dem Staat, in Krisensituationen Telefongespräche mitzuhören, Briefe zu öffnen und Zivilisten zu bestimmten Aufgaben zu zwingen.
Die Männer, die Deutschland nach 1945 regierten, wollten der Regierung viel Macht geben. Denn die demokratische Weimarer Republik (1919 -33) war daran zugrunde gegangen, daß der Staat die tota-
litären Nationalsozialisten und Kommunisten mit zu wenig Macht und Nachdruck bekämpft hatte. So etwas sollte sich nicht wiederholen.
Ein neues Denken entsteht
Während der 60er Jahre vollzog sich eine Veränderung im Denken vieler junger Menschen in der Bundesrepublik. Die Generation nach dem Krieg war ganz damit beschäftigt gewesen, Deutschland wieder aufzubauen. Als Tugenden galten deshalb Fleiß, Pflichterfüllung, Gehorsam, Achtung vor den öffentlichen Institutionen wie Schule, Polizei und Armee, Staat und Kirche. Auch in der Hitlerzeit davor (193345) waren die Deutschen zum Gehorsam erzogen worden.
In den 60er Jahren war jedoch eine neue Generation herangewachsen. Sie hatte den Untergang der Demokratie 1933 in Deutschland durch Hitler nicht selber miterlebt. Sie wollte nichts davon wissen, daß nur ein starker Staat Unheil durch radikale Gruppen und Parteien verhindern kann. Sie war im Wohlstand aufgewachsen und gewohnt, ihre Wünsche erfüllt zu bekommen.
Diese jungen Leute wollten sich deshalb den vielen älteren Menschen im Staat nicht mehr unterordnen. Sie hatten keine Achtung mehr vor den öffentlichen Autoritäten wie Schule, Polizei, Armee und Kirche. Sie wollten selber mitreden und mitbestimmen. Sie wollten soviel Freiheit wie möglich für sich haben. Sie verlangten überall im Staat nach Reformen.
Proteste
Schon seit Anfang der 60er Jahre war eine kritische Haltung in der deutschen Öffentlichkeit entstanden. Infolgedessen hatte man endlich begonnen, die Naziverbrecher, soweit man sie verhaften konnte, gerecht zu bestrafen.
Auch die von der Regierung geplanten Notstandsgesetze wurden in der Öffentlichkeit heftig bekämpft. Man meinte, damit würde der Staat zuviel Macht bekommen. Die Gesetze wurden dann trotzdem 1968 von der Großen Koalition beschlossen. Denn sie waren keine Gefahr für die Freiheit des einzelnen. Dafür hatte die SPD gesorgt. Und der Staat braucht für den Fall eines Bürgerkriegs oder Kriegs diese Gesetze.
Auch gegen den Vietnamkrieg der Amerikaner wurden in der Öffentlichkeit von der Jugend große Demonstrationen durchgeführt.
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Die außerparlamentarische Opposition |
Zuviel Freiheit führt zum Egoismus |
Ihren Höhepunkt erreichte die Protestbewegung der Jugend in den Jahren 1968/69. Es bildete sich die sogenannte „Außerparlamentarische Opposition“, die APO; außerparlamentarisch deshalb, weil auf der Straße, außerhalb des Parlaments, des Bundestags.
APO-Anhänger demonstrieren in Berlin
Die Anführer der Protestbewegung waren die Studenten. Sie forderten mehr Mitbestimmung an den Universitäten. Sie zwangen die Professoren in den Vorlesungen, über ihre Forderungen zu diskutieren. Sie störten oder verhinderten Vorlesungen durch die Besetzung von Räumen. Manchmal zerstörten sie auch Büroräume an Universitäten oder in Redaktionen von konservativen Zeitungen.
Durch das alles wollten sie ihren Protest gegen die Reichen und Besitzenden, gegen das „Establishment“6, zum Ausdruck bringen. Häufig vertraten sie auch marxistische Ansichten. Sie forderten Enteignung der Reichen und Mächtigen. Allen Menschen sollte es gutgehen.
Bei Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizei kamen damals in Deutschland mehrere Menschen ums Leben, viele wurden verletzt.
Schon 1969 löste sich die APO wieder auf. Sie konnte keine Revolution in Deutschland entfesseln. Aber sie hat das Denken vieler jüngerer Menschen damals geprägt. Diese haben später in ihren Berufen ihre Ansichten verbreitet und im Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Tat umgesetzt und so ein neues Denken in Deutschland hervorgerufen. Das hat bis heute zu vielen Reformen geführt. Wir nennen solch eine Veränderung des Denken und Lebens eine „Kulturrevolution“.
Die 60er Jahre sind deshalb ein wichtiger Wendepunkt in Deutschland (und ähnlich auch in anderen westlichen Ländern). Seitdem stehen die Menschen in Deutschland dem Staat mehr oder weniger kritisch gegenüber. Sie sagen offen ihre Meinung. Sie kämpfen für ihre vermeintlichen Rechte durch Demonstrationen und manchmal auch Gewaltanwendung. Seitdem fordern die Menschen soviel Freiheit für sich wie möglich. Ihr persönliches Wohlergehen ist ihnen am wichtigsten. Ihr „Ich“ steht für sie im Mittelpunkt. Das jedoch führt zum Egoismus (ich in lateinisch ego, daher Egoismus).
So nimmt seitdem in Deutschland die Bereitschaft ab, Opfer für andere zu bringen, sich einzusetzen für die Gemeinschaft und den Staat mit seinen nützlichen, das Leben sichernden Ordnungen. Man strebt nach „Selbstverwirklichung“. Man will möglichst viel Gewinn für sich selber sichern.
Zwar kann man verstehen, daß die Jugend in den 60er Jahren mehr Möglichkeiten zum Mitarbeiten und Mitbestimmen haben wollte. Manches ist durch ihren Protest im öffentlichen Leben lebendiger, ehrlicher, besser geworden. Aber die Kulturrevolution der 60er Jahre hat den Charakter der Deutschen, aufs ganze gesehen, zum Schlechteren hin verändert.
Schuld an dem Aufstand der Jugend hatte auch die ältere Generation. Sie wollte ihre Macht nicht aus der Hand geben (Adenauer war bei seinem Rücktritt 1963 bereits 87 Jahre alt!). Sie lehnte Reformen ab.
Der Apostel Paulus schreibt: Wie die Glieder eines Körpers sollen in der christlichen Gemeinde Alte und Junge zusammenarbeiten. Denn beide können sich gut ergänzen: Die Älteren haben mehr Erfahrung und Lebensweisheit, die Jüngeren mehr Einsatzbereitschaft und Wagemut.
Hans Misdorf
1die Koalition: [ko’alizijon] ein Bündnis zwischen Parteien, die zusammen eine Regierung bilden 2die Vollbeschäftigung: jeder, der arbeiten möchte, hat auch eine Arbeit; es gibt keine Arbeitslosigkeit 3der Eiserne Vorhang: Begriff für die trennenden Grenzen zwischen Ostund Westeuropa während des „kalten Krieges“, während dessen nur wenig Möglichkeiten zum Kontakt bestanden 4[ko’eksistenz] 5die Rezession: eine Situation, in der es einem Land wirtschaftlich schlecht geht 6[ä’stäblisch’mänt]
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