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Konzentrationslager (historischer Begriff)



Als Konzentrationslager wurden bisher verschiedene Haftorte in verschiedenen Ländern zu verschiedenen Zeiten bezeichnet. Die lateinische Wortherkunft bedeutet sammeln, zusammenziehen oder zusammenlegen. Das nationalsozialistische Deutsche Reich benutzte den Namen für ein Netzwerk von Haftorten. Die Konzentrationslager des Deutschen Reichs wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die bekanntesten, sie wurden weltweit zum Schlagwort, in ihnen fand die von den Nationalsozialisten angestrebte Judenvernichtung / die Shoa / der Holocaust statt. Als Abkürzung wird dafür sehr oft die Buchstabenfolge KZ verwendet.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]



Begriff



Der Begriff bezeichnete in verschiedenen Epochen verschiedener Länder mehrere Arten von Sammel-, Internierungs- und Arbeitslagern. Sammellager für Kriegsgefangene, Strafgefangenen- und Strafarbeitslager waren schon längere Zeit verbreitet, daneben entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert die Form des Internierungs- oder Auffanglagers im Kontext von Vertreibung, Auswanderung und kolonialistischer Eroberung.



Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Spanischen. Verwendet wurde er erstmals während der Niederschlagung eines Aufstands gegen die spanische Kolonialmacht auf Kuba 1896. Die Zwangsmaßnahmen veranlasste Gouverneur Weyler. Damals wurden Bauern, die nicht als Aufständische verdächtigt werden wollten, gezwungen, sich in campos de (re)concentración zu begeben. Im Jahre 1900 richteten die USA auf der Insel Mindanao, die sie den Spaniern abgenommen hatten, Konzentrationslager ein; dort wurden philippinische Guerilleros interniert.



Der britische General Horatio Herbert Kitchener ließ während des Burenkrieges (1899–1902) in Südafrika Concentration Camps einrichten, um dort etwa 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, zu internieren, wovon über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten starben.



Im deutschen Sprachraum steht der Begriff Konzentrationslager seit der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung mit der Abkürzung KZ, deren Herkunft ungeklärt ist, für die Arbeits- und Vernichtungslagern des NS-Regimes. Ursprünglich wurde von nationalsozialistischen Funktionären die näherliegende Abkürzung „KL“ für Konzentrationslager verwendet. Nach Eugen Kogon (Der SS-Staat) gaben SS-Wachmannschaften dann später der Abkürzung „KZ“ wegen ihres härteren Klanges den Vorzug.

Zeit des Nationalsozialismus

Wachturm des Vernichtungslagers Majdanek

→ Hauptartikel: Konzentrationslager, Liste der deutschen Konzentrationslager und Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus



Die in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 errichteten Konzentrationslager sind weltweit die bekanntesten. Sieben dieser Lager waren ausschließlich Vernichtungslager. Insgesamt gab es 24 selbstständige KZ-Stammlager, denen zuletzt ein Netz von weit über 1000 Außen- oder Nebenlagern organisatorisch unterstellt waren. Diese Stammlager waren in ihrem Aufbau dem Konzentrationslager Dachau nachgebildet. Die Außenlager wurden zum Teil als Außenkommando bezeichnet und konnten sehr verschieden groß sein. Zum Teil wurden die Häftlinge als Arbeitskräfte ohne angemessene Ernährung im Rahmen der „Vernichtung durch Arbeit“ ausgebeutet. Den KZs waren zum Teil Durchgangslager und Sammellager (Jüdischer Wohnbezirk, Ghetto) vorgeschaltet.



Als Besonderheit der auf Veranlassung der deutschen nationalsozialistischen Führung errichteten Konzentrations- und Vernichtungslager galt die rationalisierte, bürokratisch und fast industriell durchorganisierte Ermordung und Vernichtung von tausenden Menschen pro Tag. Hauptziel der NS-Lager war etwa ab 1939 die Vernichtung aller Bürger jüdischen Glaubens oder Herkunft: die Shoa.



Schätzungen gehen davon aus, dass ca. zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen, direkt in den Lagern des Dritten Reiches ermordet worden oder dort an Folgen von Misshandlungen und Krankheiten umgekommen sind. Das verbleibende Drittel starb in von der SS so genannten Ghettos, bei Massenerschießungen vor allem durch die „Einsatzgruppen“ und auf den so genannten Todesmärschen. Es wurden in den KZ auch viele andere Menschen ermordet, z. B. Homosexuelle, geistig Behinderte und sogenannte Asoziale. Die Anzahl der Toten ist bis heute unklar, da längst nicht über alle Opfer Akten führt wurden, am Ende des Krieges keine Ermordungen mehr festgehalten wurden und viele Unterlagen wie die Zeugen vernichtet wurden bzw. unwiederbringlich verloren gingen.

Verschiedene Lager aus der Geschichte



Nach obiger Definition, bzw. der Wortherkunft, gab es nicht nur im Nationalsozialismus Internierungs- oder Konzentrationslager.

Erste Lager



Erstmalig wurden 1838 von der US-Armee die Cherokee vor ihrer zwangsweisen Umsiedlung in Lagern gefangengehalten. Diese Maßnahme wurde vom Präsidenten Andrew Jackson angeordnet, um den Indian Removal Act durchzusetzen. Die Cherokee erinnern sich noch heute an den „Trail of Tears“ ihrer Umsiedlung. Auch die in der Folgezeit von den USA angelegten Indianerreservate für zahlreiche indigene Gruppen sind als Konzentrationslager anzusehen: die Menschen wurden aus rassistischen Motiven unter inhumanen Umständen auf Gebieten festgehalten, die ein eigenes Auskommen unmöglich machten und dazu führten, dass Kinder, Frauen und auch Männer verhungerten. Flucht oder Gegenwehr wurden mit dem Tod bestraft.




Von seinen Auswirkungen her kann auch das von den Südstaaten betriebene Kriegsgefangenenlager Camp Sumter im amerikanischen Bürgerkrieg als frühe Form eines Konzentrationslagers angesehen werden. In den 14 Monaten seines Bestehens vom Frühjahr 1864 bis zum Frühjahr 1865 kamen etwa 13.000 von den insgesamt 45.000 Insassen zumeist durch Hunger und Krankheiten ums Leben. Tragödien dieser Größenordnung waren bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts unbekannt gewesen. Nach Kriegsende wurde der Kommandant, der Mediziner Henry Wirz, als einziger Soldat des Südens als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Wirz wurde am 10. November 1865 gehängt.



Die eigentliche Geschichte des Begriffes Konzentrationslager beginnt im kubanischen Unabhängigkeitskampf gegen Spanien 1868–1898, als der spanische General Valmaseda und später, 1896, in weitaus größerem Umfang General Valeriano Weyler y Nicolau anordneten, dass sich diejenigen Einwohner, die nicht als Aufständische behandelt werden wollen, in befestigten Lagern aufhalten müssen, den sog. campos de reconcentración. Dabei handelte es sich ausdrücklich um Zivilisten: "Greise, Frauen und Kinder".[1]



Der Begriff „concentration camp“ (Konzentrationslager) wurde danach vom Militär Großbritanniens benutzt, um die im zweiten Burenkrieg (1899–1902) angelegten Lager zu beschreiben. Frauen und Kinder der Buren sowie Afrikaner, die im Burengebiet lebten, wurden in Lagern in Südafrika zusammengetrieben. Obwohl diese Lager keine speziellen Vernichtungslager waren, bedingten die schlechte Ernährung sowie die schlechten hygienischen Verhältnisse eine hohe Sterblichkeitsrate. Hier starben etwa 26.000 Frauen und Kinder. Die Offenlegung der Verhältnisse in Südafrika durch Emily Hobhouse führte dort zu einer Entspannung der Situation.



Auch die deutschen Kolonialtruppen setzten in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika beim Völkermord an den Herero und Nama entsprechende Lager ein. Nach Angaben der deutschen Militärverwaltung starben zwischen Oktober 1904 und März 1907 insgesamt 7682 Inhaftierte. Die Sterblichkeit betrug je nach Lager zwischen 30 und 50% der gesamten Gefangenen.



In Deutschland wurden um 1920 die ersten als „Konzentrationslager“ bezeichneten Einrichtungen zur Abschiebung unter anderem in Burg Stargard errichtet. In diesen Lagern wurden vor allem Juden aus Osteuropa, aber auch Sinti, Jenische und Roma interniert. Sie wurden 1923 nach Protesten aufgrund der unmenschlichen Bedingungen aufgelöst.

Nordamerika



Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges richteten die USA Concentration camps für Bürger japanischer, italienischer oder deutscher Abstammung ein, die als potentiell gefährlich angesehen wurden. Aber auch Menschen mit anderem Hintergrund wurden zwangsinterniert (Zeugen Jehovas). Bekannt wurden insbesondere die kalifornischen Camps, weil dort die meisten japanischstämmigen Familien inhaftiert waren. Die Zwangseinweisungen erfolgten ohne Gerichtsbeschluss. Knapp 120.000 Männer, Frauen und Kinder aus den vier US-Bundesstaaten Washington, Oregon, Kalifornien und Nevada wurden auf diese Weise verhaftet. Sie verbrachten den größten Teil des Krieges in Arrest, viele Familien mussten in Räumen von 7 bis 8 Quadratmetern hausen, die mit Teerpappe verkleidet waren. Allerdings wurde hier, im Gegensatz zu anderen Konzentrations- und Internierungslagern, niemand vorsätzlich gefoltert oder ermordet.

Chile

→ Hauptartikel: Geschichte Chiles



Nach dem Putsch vom 11. September 1973 sperrte die Junta ihre Gegner in Fußballstadien ein, unter freiem Himmel wurden sie der glühenden Sonne, dem Durst und dem Hunger ausgesetzt, aber auch gefoltert und ermordet. In der von Paul Schäfer und anderen deutschen Kolonisten gegründeten Colonia Dignidad kamen nach dem Putsch viele Menschen ums Leben oder verschwanden bis heute. Nach der Verhaftung Schäfers im Jahr 2005 fand man umfassende Waffenlager auf dem Gelände.

Australien, Großbritannien, Neuseeland, Schweiz



Während beider Weltkriege wurden fast überall Staatsangehörige von Kriegsgegenparteien in Internierungslager eingesperrt, darunter auch Menschen, die zuvor noch dem Schicksal eines deutschen KZ entflohen waren.



Diese Lager wurden Konzentrationslager genannt, da das Wort seinerzeit noch nicht die spätere Konnotation hatte. Jedoch waren die Lebensbedingungen darin nicht mit denen in einem deutschen KZ zu vergleichen, auch die Zielsetzung war eine andere. In Großbritannien waren auch Gegner des Nationalsozialismus und jüdische Flüchtlinge betroffen.



Siehe auch: Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg

Internierungs- und Konzentrationslager im besetzten Frankreich (Vichy)



Im besiegten und teilweise besetzen Frankreich gab es keine von der SS betriebenen Konzentrationslager, außer dem KZ Natzweiler im Elsass, das ins Deutsche Reich eingegliedert worden war. In Frankreich gab es aber Lager, die ähnliche Bezeichnungen trugen und deren Funktionen unterschiedlich, jedoch teilweise ähnlich waren: Durchgangs- und Sammellager (frz.: Camp de transit, Camp d’internement, Camp de réfugiés, aber auch Camp de prisonniers de guerre, Camp de prisonniers, Camp de concentration pour détenus politiques, Camp d’accueil, Camp de séjour, Centre de séjour surveillé.)




Es konnte sich um seit Jahren bestehende Lager für Flüchtlinge aus Spanien handeln. In einigen Lagern wurden Sinti und Roma gefangen gehalten. Wieder andere waren ursprünglich Kriegsgefangenenlager, die nun als Internierungslager für Zivilisten genutzt wurden.



Allerdings dienten einige Lager aufgrund der Kollaboration des Pétain-Regimes mit den deutschen Besatzern im Rahmen des Holocausts, vor allem der Zusammenstellung von Deportationstransporten in die deutschen Vernichtungslager im besetzen Polen. Die Lager wurden unterschiedlich streng bewacht und organisiert.



Meistens war die Verpflegung und die Hygiene ein massives Krankheitsrisiko, das zu vielen Todesfällen in solchen Lagern führte. Französische und internationale Hilfsorganisationen versuchten das Verhungern durch Hilfslieferungen in die Lager zu bremsen. In Frankreich gibt es eine Diskussion um die Schuldfrage bei der Kollaboration und Deportation (insbesondere von jüdischen Franzosen, aber auch von Ausländern) durch Politiker und Polizisten, insbesondere durch Razzien und Durchsuchungen mit Festnahmen. Nur zum Teil wurden die Gefangenen direkt an die Deutschen übergeben.



Im Unterschied zu deutschen Konzentrationslagern kann der französischen Lagerleitung in der Regel nicht als Hauptgrund des Handelns ein Tötungswillen an den Gefangenen zugeschrieben werden. Dort, wo deportiert wurde, war allerdings auch den französischen Stellen bekannt, dass es um Transporte in den Tod ging. Eine Besonderheit unter den vielen Opfergruppen waren deutsche Juden, die aus der Pfalz und Baden zur Internierung zuerst nach Gurs und von dort in die Vernichtungslager transportiert wurden (Wagner-Bürckel-Aktion).



Es folgt eine Liste von 50 Lagern, von denen Gefangene, Internierte, Flüchtlinge vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert wurden.

Aincours, in Seine-et-Oise, war das Internierungslager in der Nördl. Zone. Es wurde am 5. Oktober 1940 geöffnet und schnell mit Mitgliedern der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) überfüllt.

Camp des Alliés, bei Angoulême, in der Charente, Landfahrer, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Königl. Saline von Arc-et-Senans (Saline royale d'Arc-et-Senans) in Doubs, vom 1. September 1941 bis 11. September 1943, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten. Die Familien wurden danach ins Internierungsgroßlager in Jargeau im Département Loiret überführt.

Avrillé-les-Ponceaux in Indre-et-Loire, Morellerie-Lager, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Le Barcarès im Roussillon

KZ Beaune-la-Rolande in Beaune-la-Rolande, Loiret. Etwa 18.000 jüdische Franzosen wurden von hier nach Auschwitz deportiert.

Bourg-Lastic im Département Puy de Dôme, (In der ehemaligen Kaserne wurden jüdische Franzosen gefangen gehalten, u.a. (André Glucksmann vier Jahre. (In dem Lager wurden nach dem Krieg in den 1960ern Harkis aus Algerien und kurdische Flüchtlinge aus dem Irak in den 1980ern untergebracht.)

Lager Bram, Bram im Aude (1939–1940)

Lager Brens, Brens im Tarn, bei Gaillac (1939/1940)

Lager Choiseul, in Châteaubriant in der Bretagne, in der Loire-Atlantique (1941–1942)

Camp Colombes, Colombes bei Paris, in dem vorübergehend unter vielen anderen auch der Journalist Otto Leichter, der Schriftsteller Soma Morgenstern und der Künstler Erich Sauer interniert waren.

KZ Royallieu in Compiègne in der Picardie (Juni 1941 bis August 1944). Im Januar 1943 wurden die bei der Schlacht von Marseille Gefangenen hierher gebracht. U.a. Robert Desnos (1900–1945) und Jean Moulin (1899–1943).

Coudrecieux im Département Sarthe, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Douadic im Department Indre / Kanton Le Blanc

Sammellager Drancy. Es gab in Paris drei Nebenlager dazu: das Lager Austerlitz, das Lévitanlager und Bassanolager. Von hier aus wurden ca. 63.000, hauptsächlich französische, Juden in die deutschen Vernichtungslager deportiert und dort ermordet.

Fort-Barraux im Department Isère.[2]; Antoine Barnave war hier einer der Häftlinge.

Camp de Gurs, Gurs in den Pyrénées-Atlantiques)

Jargeau, bei Orléans, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten. Ort einer Geiselerschießung.[3]

Lalande, Lalande in Yonne,

Linas-Montlhéry in Seine-et-Oise, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Marolles, Marolles in Loir-et-Cher

Masseube im Département Gers

Les Mazures im Ardennes, als Judenlager von Juli 1942 bis Januar 1944

Mérignac/Fort du Hâ, Mérignac in der Gironde. Deutsches Gefängnis für politische Gegner, unter anderen Édouard Daladier und Georges Mandel.

Meslay-du-Maine, in Mayenne (1939–1940)

Camp des Milles bei Aix-en-Provence im Departement Bouches-du-Rhône (auch: Camp de la Tuilerie des Milles), das größte Internierungslager im Südosten. 2500 Juden wurden von hier deportiert (u.a. der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, die surrealistischen Maler Hans Bellmer und Max Ernst).

Montceau-les-Mines, Saône-et-Loire, u.a. Ort von Erschießungen von Resistance-Mitgliedern.

Nexon, Nexon in Haute-Vienne

KZ Noé–Le Fauga-Mauzac, im Département Haute-Garonne


Montreuil-Bellay in Montreuil, Département Maine-et-Loire, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Les Tourelles in Paris

KZ Pithiviers in Pithiviers. Die jüd. Autorin Irène Némirovsky (1903-1942) war u. a. hier interniert.

Poitiers im Departement Vienne, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Zitadelle von Port-Louis, dt. Gefängnis, Port-Louis im Morbihan, im Fort

Recebedou, in Haute-Garonne, Vorort von Toulouse

Camp de Rieucros in Lozère (Der Mathematiker Alexander Grothendieck war hier interniert)

Rivesaltes, in den Pyrénées-Orientales

Fort von Romainville bei Paris

Rouille

KZ/Lager Royallieu in Compiègne

Internierungslager Saint-Cyprien, Saint-Cyprien im Roussillon. (90.000 Spanienflüchtlinge wurden hier interniert; März 1939, offiziell geschlossen am 19. Dezember 1940 aus „hygienischen Gründen“, die Insassen wurden in das Lager Gurs überstellt

Saint-Maurice-aux-Riches-Hommes in Yonne, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Saint-Paul d'Eyjeaux in Haute-Vienne

Saint-Sulpice-la-Pointe bei Toulouse

KZ Saliers bei Arles im Departement Bouches-du-Rhône, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten

Septfonds,

Thil, Thil in Meurthe-et-Moselle ;

KZ oder Internierungslager Le Vernet im Departement Ariège, ursprünglich eine Kaserne für Kolonialtruppen, in der im Zweiten Weltkrieg verschiedene Opfergruppen interniert wurden. Die Bezeichnungen sind uneinheitlich. Zeitweise direkt unter deutscher Leitung.

Vittel im Departement Vosges, US- und britische Bürger

Voves in Voves, im Département Eure-et-Loir, frz. verwaltetes Lager vom 5. Januar 1942 bis 6. Mai 1944. Danach Transport der Gefangenen durch die SS über Compiègne ins KZ Neuengamme (Nur wenige Überlebende).

Woippy im Department Moselle, ab 1943.

Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck

KZ Natzweiler-Struthof

Italien



Die größten Konzentrationslager des faschistischen ItaliensBezeichnung von bis Geschätzte Anzahl gefangener Menschen Geschätzte Anzahl ermordeter Menschen

Arbe (Lager Kampor) Juli 1942 11. September 1943 15.000 1.500

Chiesanuova in der Nähe von Padua Juni 1942

Gonars in der Nähe von Palmanova März 1942 8. September 1943 7.000 453; >500

Molat

Monigo in der Nähe von Treviso Juni 1942

Renicci di Anghiari, in der Nähe von Arezzo Oktober 1942

Visco in der Nähe von Palmanova Winter 1942





In italienischen Konzentrationslagern im besetzten Dalmatien und der besetzten nordkroatischen Küste Bakar, Kraljevica, Molat, Rab, Zlarin wurden von 1941 bis 1943 einige zehntausend gefangener Zivilisten festgehalten. Zwangsarbeit und widrige Lebensumstände kosteten zahlreiche Insassen, die nicht gleich hingerichtet wurden, das Leben.



Die Lager in Molat und in Rab (34% der Insassen überlebten nicht) waren als Todeslager besonders berüchtigt. Das italienische KZ Villa Oliveto (Civitella) bei Siena und die Durchgangslager (DuLa) Fossoli und Bozen sowie das Sipo-Außenkommando Padua wurden während der deutschen Besatzung hauptsächlich als Sammellager für Juden und Partisanen verwendet, während die Risiera di San Sabba bei Triest auch als Vernichtungslager genutzt wurde.

Jugoslawien



Zur Zeit der deutschen und italienischen Okkupation Jugoslawiens, während des Zweiten Weltkrieges, wurden von der faschistischen Ustascha und der italienischen Besatzungsmacht im besetzten Teil Kroatiens und von Kollaborateuren in Serbien Konzentrationslager errichtet. Diese befanden sich unter anderem in: Banjica, Belgrad, Jasenovac, Molat, Rab, Šabac und Topovske Supe.



Nach dem Krieg wurde auf der Insel Goli Otok (kroatisch: nackte Insel) ein Lager für politische Gefangene eingerichtet. Diese Gefangenen wurden zu Zwangsarbeit in den Steinbrüchen eingesetzt. Es bestand von 1949 bis 1988. Nach einigen Jahren wurde hieraus ein jugoslawisches Hochsicherheits-Gefängnis, zunächst für politische Gefangene, später auch für Kriminelle und jugendliche Straftäter. 1988 wurde das Gefängnis stillgelegt und 1989 völlig verlassen. Die Insel ist heute unbewohnt, kann aber von Touristen besichtigt werden[4].

Japan



In den besiegten Ländern richteten im Zweiten Weltkrieg auch die japanischen Besatzer zahlreiche Konzentrationslager ein, die Umstände waren den deutschen Vorbildern ähnlich, besonders tragisch war das Schicksal der vielen koreanischen Sklavenarbeiter und noch mehr der vielen Tausenden von jungen chinesischen und koreanischen Frauen, die als Trostfrauen (Zwangsprostituierte) den japanischen Frontsoldaten zur Verfügung gestellt wurden.



Zudem wurden medizinischen Versuche an russischen, chinesischen und anderen Gefangenen, bei denen beispielsweise mit Krankheitserregern experimentiert wurde, durchgeführt. In diesem Zusammenhang tritt besonders die Einheit 731 hervor. Das offizielle Japan hat bis heute keine Stellung zu dieser Kriegsschuld bezogen und auch nie Entschädigungen an die Opfer bezahlt.

Unabhängiger Staat Kroatien



Der während des Zweiten Weltkrieges als Unabhängiger Staat Kroatien errichtete Satellitenstaat baute nach dem Vorbild des Deutschen Reichs für seine kroatischen Regimegegner, aber hauptsächlich für die serbischen, jüdischen Regimegegner Konzentrationslager. Die jüdische Bevölkerung wurde willig den deutschen Mördern ausgeliefert. Im Konzentrationslager Jasenovac wurden gemäß heutiger Forschungsergebnisse etwa 100.000 Serben, Juden, Sinti und Roma und Kroaten umgebracht. Die Angaben schwanken stark und sind Gegenstand politisch-historiografischer Kontroversen.


Sowjetunion und Osteuropa



Das vom zaristischen Russland übernommene, seit August 1918 unter Lenin [5] weitergeführte und verstärkt zur Zeit des Stalinismus in der Sowjetunion existierende Lagersystem wird heute oft als „Gulag“ bezeichnet, nach der Hauptabteilung des sowjetischen Innenministeriums, die maßgeblich für die Verwaltung der Lager zuständig war. Sie dienten als Gefangenenlager sowohl für „gewöhnliche“ Kriminelle als auch für politische Opponenten und waren in erster Linie Arbeitslager.



Alexander Solschenizyn hat in seinen Werken „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ und „Archipel Gulag“ die Haftbedingungen in literarischer Form offengelegt. Viele Bauvorhaben, beispielsweise der Weißmeer-Ostsee-Kanal, die Stadt Norilsk oder die Moskauer Universität, wurden von Lagerhäftlingen gebaut. „Der erste Kreis der Hölle“ beschreibt die „Scharaschka“ genannten Lager, in denen Wissenschaftler und Ingenieure gezwungen wurden, für den Staat zu arbeiten. Von 1930 bis 1959 haben insgesamt etwa 18 Millionen Menschen das Lagersystem durchlaufen, mindestens 1,5 Millionen Menschen sind im Lager umgekommen. Die Schätzungen der Opfer der Jahrzehnte des leninistischen und stalinistischen Terrors sind jedoch schwierig, manche gehen in mehrere Millionen.

Gefangene eines sowjetischen Arbeitslagers zwischen 1936 und 1937



Unter der Herrschaft Lenins und vor allem Stalins konnte es passieren, dass jemand wegen einer kritischen Äußerung im Familienkreis oder wegen des Diebstahls eines Apfels denunziert und verhaftet wurde. Während des Großen Terrors (1937-38) wurden von der Staats- und Parteiführung Verhaftungsquoten festgelegt, die dazu führten, dass eine Vielzahl Unschuldiger inhaftiert und verurteilt wurden, viele darunter zu Lagerhaft. Ähnliche Methoden wurden teilweise schon in der Bauzeit des Weißmeer-Ostsee-Kanals angewandt. Derartige Urteile stützten sich meist auf vom Geheimdienst fabrizierte „Beweise“ oder auf unter Folter erpresste Geständnisse. Sehr vage und undeutlich war insbesondere der berüchtigte Paragraph 58 des sowjetischen Strafgesetzbuches, der „konterrevolutionäre Verbrechen“ betraf. Sogar „Verbeugung vor dem Westen“, das „Äußern von Hoffnungen auf das Ende des Kommunismus“ und der angeblich „beabsichtigte Versuch der Spionage“ waren strafbar.



Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Osteuropa Menschen, die wirklich oder angeblich mit den deutschen Kriegsverbrechern zusammengearbeitet hatten oder selbst Deutsche waren, in Lagern interniert, zum Beispiel in der Tschechoslowakei, wo auch viele Ungarn und Polen interniert wurden. Auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone entstanden zehn Speziallager. Die Bedingungen für die deutschen Kriegsgefangenen entsprachen ebenfalls nicht den Vorschriften der dritten Genfer Konvention und viele Menschen starben oder überlebten nur mit Folgeschäden.



Eine juristische Aufarbeitung der Konzentrationslager hat auch nach den Demokratisierungen der Länder nur in wenigen Fällen stattgefunden. Hierfür werden auch noch vorhandene Machtstrukturen aus der Zeit der staatlichen Unterdrückung verantwortlich gemacht, die an einer kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht interessiert sind.

Volksrepublik China



Die in der Volksrepublik China Laogai oder Laojiao(Umerziehungslager, wörtl. Umerziehung durch Arbeit) genannten Gefangenenlager werden auch als eine Art von Zwangsarbeits- oder Internierungslager angesehen. Sie wurden nach der Machtergreifung der kommunistischen Partei eingerichtet.



Nach Kotek/Rigoulot gibt es bis heute nur wenige offizielle Dokumente zu den Lagern, „das Geheimnis wird ... gut gehütet“. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nähmen Berichte und Studien über die Lager jedoch zu. Die kommunistische Führung soll zugegeben haben, seit 1949 10 Millionen Menschen in Lagern inhaftiert und im Jahr 1995 in 685 Lagern 1,2 Millionen Gefangene festgehalten zu haben. Diese Zahlen seien jedoch bei weitem zu niedrig angesetzt. (Allein für das System der Custody and Repatriation (C&R) wurden im Jahr 2000 nach offiziellen Angaben mehr als 3,2 Millionen Internierungen in 800 C&R-Lager vorgenommen.[6]) Die Lager seien fabrikmäßig organisierte Produktionsstätten und nach außen abgeschirmt, ihre Existenz jeweils getarnt als besondere Farm oder Dorf, so gibt es Bezeichnungen dafür wie „Das edle Dorf des Nordens“. Produkte werden im In- und Ausland abgesetzt. Es gäbe auch Arbeitslager in Landwirtschaft, Kohle- und Uranminen. Die Höhe des wirtschaftlichen Nutzens sei jedoch fraglich. Im Mittelpunkt stehe die „Umerziehung“ der Häftlinge. Nach J. Pasqualini stehe nicht nur die Arbeit im Vordergrund, sondern die „Befreiung“ von „schlechten Gedanken über die Regierung, ihre Führer, die Regierungspolitik, die Verbündeten der Regierung und die kommunistische Partei.“ Die Häftlinge werden von der Außenwelt isoliert.



Ihre Haftbedingungen sollen – mit einigen Unterschieden – denen des sowjetischen Gulag ähneln. Sie sind von Hunger, schwersten Strafen, Misshandlungen und Folterungen gekennzeichnet. Nach bisherigen Erkenntnissen soll die Todesrate etwa 280.000 Menschen pro Jahr betragen.[7]