Файл: Die Prinzipien der traditionellen Einteilung der Wortarten in der älteren deutschen Grammatik.doc
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Die Prinzipien der traditionellen Einteilung der Wortarten in der älteren deutschen Grammatik.
Im wissenschaftlichen Schrifttum gibt es zwei Tendenzen in der Einteilung der Wörter in Wortarten (Redeteile, Wortklassen):
(die traditionelle Einteilung) zu präzisieren (d.h. klarer, genauer zu machen);
Eine neue Gliederung vorzulegen.
Die Präzisierung beruht auf Versuchen, die Ausgliederungskriterien der Wortarten, die grammatische Semantik, die morphologische Form und die syntaktische Funktion tiefer und allseitiger zu begründen, unterschiedliche Schichten einer Wortart aufzudecken und die Wechselbeziehungen zwischen den Wortarten und den Redeeinheiten zu erforschen.
Die Grammatiker, die gegen die traditionelle Einteilung auftreten, wenden sich gegen das semantische Merkmal als „nicht grammatisches“ Ausgliederungskriterium und gegen die Einteilung aufgrund von drei Kriterien, weil jede wissenschaftliche Klassifizierung nur nach einem Grundsatz vollzogen werden dürfe.
Für die zweite Tendenz (neue Einteilungen) werden „rein grammatische“ oder der Struktur der Sprache angemessene Prinzipien, morphologische oder syntaktische Merkmale gewählt.
Das Vorhandensein der gewissen Wortarten wird von den Linguisten nicht bestritten. In den Streitfragen geht es nur um die Gruppierung der betreffenden Wortarten, um ihre Hierarchie und um ihre Benennung.
Die Zahl der Wortarten schwankt in der Geschichte der Grammatik zwischen 2 und 15. Diese unterschiedlich hohen Zahlenangaben werden nicht jeweils nur bestimmten Epochen der Sprachwissenschaft zugeordnet. Die Geschichte der Wortartenfrage zeigt, dass sehr unterschiedliche Einteilungsgesichtspunkte zu allen Zeiten möglich und auch angewandt worden sind. Platon und Aristoteles unterschieden zwei Wortarten: Onoma (Substantiv, Adjektiv + Subjekt) und Rhema (Verb + Prädikat).
Die Stoiker haben gegenüber Platon und Aristoteles schon eine differenzierte Einteilung der Wortarten entwickelt. Sie unterschieden 5 Redeteile: Nomen, Appellativum, Verbum, Konjunktion, Artikel. Bei ihnen findet man bereits die Unterscheidung von deklinablen und undeklinablen Redeteilen.
Im Altertum, welches bereits echte philologische Arbeit kannte, entstand die Lehre von 8 Wortarten. Diese Lehre war durch Jahrhunderte in Europa vorherrschend gewesen. Laut dieser Lehre unterschied man: Nomen, Verb, Partizip, Artikel, Pronomen, Präposition, Adverb, Konjunktion.
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das Appellativum (имя нарицательное) ist im Gegensatz zum Eigennamen, der bestimmte Individuen (Personen, Länder, Gebäude usw.) benennt, bezieht sich das Appellativum auf eine gesamte Gattung: Mann, Frau, Tier, Pflanze, Buch, Stein, Haus usw.
das Nomen (die Nomina): 1. Substantiv. 2. Begriff für deklinierbares Wort, besonders für Substantiv und Adjektiv; im weiteren Sinn werden ihm auch die deklinierbaren Numeralia und die Pronomina sowie der Artikel untergeordnet.