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Добавлен: 02.01.2021
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Die Deklinationstypen des Substantivs.
Eine wichtige Neuerung des deutschen Sprachbaus ist die Differenzierung der pluralbildenden Morpheme von den kasus- und stammbildenden Morphemen. Von dieser Tatsache ausgehen, betrachten die sowjetischen Germanisten die Deklinationsparadigmen des Substantivs als ein reines Kasussystem, das unabhängig von den verschiedenen Arten der Pluralbildung bestimmt werden kann.
Nach diesem System gibt es beim deutschen Substantiv drei Haupttypen der Deklination (stark, schwach und weiblich) und zwei Nebentypen: die Deklination der Eigennamen und ein Mischtypus, d.h. die Deklination einer kleinen Gruppe von Maskulina, welche dem schwachen Typus folgen, aber zusätzlich ein -s im Gen. Sg. erhalten: Buchstabe, Friede(n), Funke(n), Name(n) usw. auch das Neutrum Herz.
Die Anschaulichkeit und Übersichtlichkeit dieses Systems unterliegt keinem Zweifel. Doch werden auch gewisse Einwände, und nicht ohne Grund, gegen dieses System erhoben.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Kasusendung -(e)n im Dativ Plural bei ehr vielen Substantiven mit dem Pluralmorphem –(e)n zusammenfällt: die Genossen – den Genossen, die Namen – den Namen, die Tafeln – den Tafeln. In allen diesen Formen gibt es tatsächlich, vom Standpunkt der heutigen Sprache aus, keinen formalen Unterschied zwischen Nominativ, Genetiv, Akkusativ Plural und Dativ Plural. Auch die Besonderheiten der Pluraldeklination mit dem Pluralmorphem -s werden in dem Schema nicht berücksichtigt.
Also, die Synthese der Kasusformen und Zahlformen wird im Dreitypensystem (stark-schwach-weiblich) nicht berücksichtigt. Die meisten in der traditionellen Grammatik aufgestellten Systeme der deutschen Substantivdeklination sind viel differenzierter und komplizierter als das Dreitypensystem, d.h. die Anzahl der Haupttypen bleibt gewöhnlich dieselbe, aber sie werden anders aufgefasst und in mehrere Unterabteilungen eingestellt. So, sondiert W.Jung die Deklination der Fremdwörter und Eigennamen aus. Die Deklination aller üblichen Substantive wird in starke, schwache und gemischte eingeteilt. Oft wird die Zahl der Unterabteilungen beträchtlich höher. So bringt L.Sütterlin bei den starken Substantiven 11 Deklinationsmuster, bei den schwachen 4 Muster, bei den gemischten 5 Muster. Im ganzen sind es also 20 Unterarten des Deklinationsparadigmas, die alle möglichen Kombinationen aller Variationen aller Kasus- und Zahlmorpheme darstellen.