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Добавлен: 01.01.2021

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Die Beurteilung der traditionellen Einteilung von S.Kaznelson.

Die traditionelle Grammatik ging immer intuitiv davon aus, dass zwischen Grammatik und Wortschatz kein absoluter Gegensatz besteht und die grammatischen Unterschiede den ganzen Wortschatz durchziehen und ihn von innen her organisieren. Die grammatische Klassifizierung der Wörter, ihre Einteilung in die „Redeteile“, gehört seit jeher zur grammatischen Beschreibung der Einzelsprachen als deren unabdingbare Schlüsselkomponente. Die Berechtigung der traditionellen Klassifizierung und die Zweckmäßigkeit ihrer Anwendung in der deskriptiven Grammatik unterliegen keinem Zweifel. Mit Hilfe der Klassifikationsmerkmale bestimmt man leicht die Zugehörigkeit eines Wortes zu einer bestimmten Wortart und präzisiert man im Rahmen dieser Wortart die Regeln seines Verhaltens in der Rede. Die offensichtlichen Mängel dieser Klassifikation fallen nicht besonders ins Gewicht, solange wir es mit einer empirischen Beschreibung der Struktur einer Einzelsprache zu tun haben. Ganz anders verhält es sich jedoch, sobald wir breit angelegte typologische Vergleiche vornehmen und verallgemeinernd die Strukturen mehrerer Sprachen betrachten. Dann behindern die logische Inkonsequenz und die Verworrenheit der traditionellen Lehre, ihr „vager und steriler Empirismus“ …, eine theoretische Deutung der Fakten ernstlich. Wie schon Hermann Paul und Fortunatow schrieben, ermangelt das alte Klassifikationsschema eines einheitlichen Einteilungsprinzips… Die Wortarten werden darin nach gemischten, morphologischen, syntaktischen und logisch-semantischen Kriterien bestimmt, die sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen, weil Form und Inhalt sowie Syntax und grammatische Semantik asymmetrisch sind. In dem Bemühen Unvereinbares zu vereinbaren, geht die traditionelle Grammatik in ihren Wortartdefinitionen mal von der Morphologie, mal von der Syntax und mal vom kategorialen Inhalt aus. So wird kein einziges Prinzip konsequent eingehalten.“