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Добавлен: 28.12.2020

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13. Die Kategorie des Tempus

Die verbalen Formen, die die zeitliche Einordnung eines Geschehens bezeichnen, werden traditionell Tempusformen genannt und in ihrer Gesamtheit als Kategorie des Tempus angesehen. Diese Kategorie wird seit einigen Jahrzehnten als Kern des grammatisch-lexikalen oder funktional-semanti-schen Feldes, d. h. eines umfangreicheren Gebildes betrachtet, zu dem auch andere sprachliche Mittel zum Ausdruck der temporalen Bedeutungen ge­rechnet werden. Die zeitliche Einordnung eines Geschehens erfolgt durch sein Beziehen auf eine Bezugssituation oder auf einen Bezugszeitpunkt. Als solche kann entweder der Redemoment, vgl.: Das Kind (im Moment der Äußerung) schläft; das Kind (vor dem Moment der Äußerung) schlief; das Kind (nach dem Moment der Äußerung) wird schlafen, oder ein anderes Geschehen in Frage kommen, vgl.: Nachdem er alles erfährt/erfahren wird, beruhigt er sich; Nachdem er alles erfahren hatte, beruhigte er sich. Tradi­tionell wird der Bezug auf den Redemoment als absolute Zeitbedeu­tung und der Bezug auf ein anderes Geschehen als relative Zeitbedeu­tung bezeichnet. Da es sich aber bei beiden Bezugsarten in Wirklichkeit um ein Beziehen auf etwas handelt und demnach beide Bezugsarten relativ sind, wäre es vielleicht begründeter, statt der absoluten Zeit von einem un­mittelbaren Bezug (auf den Redemoment) und statt der relativen Zeit von einem mittelbaren Bezug (auf den Redemoment) zu sprechen.

In beiden Fällen gibt es drei Varianten des zeitlichen Verhältnisses: Gleich­zeitigkeit, Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit. Im Falle des unmittelbaren oder absoluten Bezugs spricht man statt dessen von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. In inhaltlicher Hinsieht kann die Kategorie des Tempus dem­nach als eine dreigliedrige interpretiert werden. H. GLINZ meint dagegen, dass im Bereich der Tempusbedeutungen nur eine binäre Opposition vorlie­ge, die er wie folgt darstellt:

vergangen


allgemein


Vergangenheit


Gegenwart


Zukunft


Traditionell wird das System der verbalen Tempus (bzw. Zeit-) Formen im Indikativ als sechsgliedrig dargestellt. Eine eineindeutige Zuordnung der temporalen Bedeutungen und der Tempusformen gibt es in Wirklichkeit nicht, wenn auch in der traditionellen Grammatik Präsens, Präterit und Futur I In­dikativ als absolute Zeitformen und Perfekt, Plusquamperfekt und Futur 11 Indikativ als relative Zeitformen bezeichnet wurden.

Die Formen des K l und die Formen des K II drücken die temporalen Bedeutungen vor dem Hintergrund ihrer primär modalen Bedeutungen aus, vgl. z. B.: die Bedeutungen des Präsens K. im Aufforderungssatz: Man löse das Pulver in lauwarmem Wasser auf, und im abhängigen Satz der indirek­ten Rede: Er sagt, er sei schon gesund; Er sagte, er sei schon gesund.

Die Oppositionsverhältnisse im System der Zeitformen werden allgemein

"nur für den Indikativ dargestellt. Zunächst sei das Dreieckmodell erwähnt,

das E.I. SCHENDELS und O.I. MOSKALSKAJA mit geringfügigen Unterschieden benutzen. Dabei werden nur die primären temporalen Bedeutungen der indikativischen Zeitformen in Betracht gezogen:

Perfekt

Präsens

Präteritum

Plusquamperfekt

Futur I

Futur II