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39. Das topologische Schema des Satzes und die kommunikative Satzfunktion

Moskalskaja (S.219)

Unter Kommunikation versteht man eine sprachliche Interaktion, an deren Verlauf sich beide Gesprächspartner aktiv beteiligen. Jeder Kommunikationsakt ruft also zwei Arten von Reaktion des Gesprächspartners hervor – eine seelische Reaktion und eine bestimmte Stellungnahme zum Gehörten.

De Satz als die kleinste kommunikative bzw. kommunikativ – pragmatische Einheit besitzt ein System von Satzformen, die das ausführen verschiedenartiger Sprechhandlung ermöglichen: 1) die Aussageform. 2) die Frageform, die Aufforderungsform. Diese Satzformen gehen in das Satzparadigma ein und haben jede eine entsprechende äußere Struktur und eine grammatische Bedeutung.

Der kommunikativ-pragmatischen Funktion von Sätzen und Satzfolgen entspricht auch die Tatsache, dass jeder Satz eine Bestimmte kommunikative Satzperspektive aufweist. Das wesentliche Merkmal der kommunikativen Satzperspektive ist die Zweiteilung des Satzes in Thema und Rhema. Die Kommunikative Satzperspektive wird durch ein System von grammatischen Mitteln ausgedrückt und ist eine grammatische Kategorie mit Form, Bedeutung und Funktion.



(Johannes Erben) S. 172

In Deutschen herrscht der Typus des Verbalsatzes, d.h. Angelpunkt ist in der Regel ein Verbum finitum, eine verbale Zweitstellung hat. Satzschema: Satzglied – VERB – Satzglied – Satzglied.

Außer der charakteristischen Wortfolge kommt dem Aussagesatz eine kennzeichnende Satzmelodie zu. Z.B. Ich KENNE das Buch nicht. Ich kenne das BUCH nicht (nur den Film) und ICH kenne das Buch NICHT.

In jedem Falle hat der Aussagesatz eine terminale Tonführung.

Die Schemata der Aufforderung und der Aussage scheinen miteinander völlig übereinzustimmen. Zweitstellung des Verbs und terminale Tonführung, z.B. ER heizt!

Für den eigentlichen Befehl steht aber ein besonderes Schemata zur Verfügung, mit Spitzestellung des Verbs als Bezeichnung der gebotenen Handlung. Satzschema: VERB – Satzglied – Satzglied – Satzglied. GEHT an die Arbeit! Immerhin sind die Intonationsregeln der Aussage in vollem Umfange auch für die Aufforderungen gültig.

Auch die sog. Wort – oder Ergänzungsfrage stimmt gemeinhin zum Typus der Aussage, zeigt Zweitstellung des Verbs und terminale Tonführung. z.B. Wo fehlt es? Ebenso Ausrufe des Typus: Wie war es schön!

Die Eindeutigefrage ist anders. Sie zeigt Spitzestellung des Verbs als Bezeichnung des Geschehens oder Seins z.B. Verstehst du? Der Ton steigt auf der letzten Silbe.#