Файл: 45. Die logisch-grammatischen Satztypen von Wladimir Admoni.doc
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45. Die logisch-grammatischen Satztypen von Wladimir Admoni
Wladimir Admoni hat eine Einteilung der Sätze in 12 logischgrammatische Satztypen vorgeschlagen. Ausgangspunkt dieser Einteilung waren die Art des Prädikats und zum Teil auch die des Subjekts, die als Ausdruck verschiedener logischer Aussagetypen betrachtet wurden. Sie sind:
1. Arbeiter arbeiten— dieser Satz drückt die Beziehung eines Gegenstandes zu einem Vorgang aus (Subjektsnominativ + Verb) und bedarf keiner sinnnotwendigen Ergänzung;
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Arbeiter fällen Bäume — dieser Satztyp bezeichnet die Verbindung: der Erzeuger der Handlung + Handlung + Gegenstand der Handlung (Subjektsnominativ + transitives Verb + Objektsakkusativ);
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Die Rose ist eine Blume — dieser Satztyp drückt die Einbeziehung des Einzelnen in das Allgemeine aus (Subjektsnominativ + Kopula + Prädikativnominativ);
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Die Rose ist schön — dieser Satztyp drückt die Beschaffenheit eines Gegenstandes aus (Subjektsnominativ + Kopula + Adjektiv);
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Er ist guter Laune — dieser Satztyp bezeichnet den inneren Zustand des Subjekts (Subjektsnominativ + Kopula + Genitivprädikativ);
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Er ist im Garten; Der Tag war da — dieser Satztyp hat lokale oder temporale Bedeutung (Subjektsnominativ + sein + Adverbialbestimmung);
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Der Junge muss baden und schwimmen — dieser Satztyp ist eine durch Modalverb modifizierte Variante des 1. Satztyps (Subjektsnominativ + Modalverb + Infinitiv);
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Ich habe Angst; Es gibt Leute — dieser Satztyp drückt einen Zustand des Subjekts oder die Existenz eines Gegenstandes aus (Subjektsnominativ + haben + Objekt; es gibt + Objekt);
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Es war einmal ein Mädchen — dieser Satztyp bezeichnet die Existenz des Subjekts (zweigliedriger Existenzsatz; es + Kopula + Subjektsnominativ);
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Es schneit; Es hungert mich; Mich hungert; Es wird nicht geraucht— der unpersönliche Satz (es + Verb);
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Der Gäste waren viele— partitiver Satz (Genitiv + Kopula + ein Wort mit quantitativer Bedeutung);
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Laue Wärme, kühle, tief schwarze Nacht und helles Licht— eingliedriger Existenzialsatz (substantivisches Nominativwort oder Nominativgruppe).
Abschließend sagt Admoni zu den Klassifikationskriterien: „Aus der Klassifikation wird es ersichtlich, daß der Ausgangspunkt bei der Unterscheidung der logisch-grammatischen Satztypen ein formaler ist. Wo kein Unterschied in der Struktur vorliegt, kann überhaupt von irgendeiner grammatischen Differenzierung der Sätze keine Rede sein".
Aus den Worten Admonis ist zu sehen, dass die oben behandelten Interpretationsversuche der inhaltlichen Leistung der Satzmodelle von der Struktur der Sätze ausgehen. In Wirklichkeit gibt es aber keine 1: 1-Entsprechung zwischen der Struktur des Satzes und seiner Semantik. Daher widersprechen oft konkrete Satzbeispiele der verallgemeinerten Deutung.