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Der Gebrauch und die Bedeutung des Nominativs.

Der Nominativ (der Werfall) nimmt einen ganz besonderen Platz im Kasussystem ein. Es ist der Kasus des grammatischen Subjekts. Es ist die Form, in welcher man den vom Substantiv bezeichneten Dingbegriff in ganz allgemeiner Form, von allen syntaktischen Bindungen losgelöst, bezeichnen kann. Seine allgemeinste Bedeutung ist eben die Benennung des Begriffs. Weshalb er oft durch den Ausdruck Nennfall verdeutscht wurde.



Die Anzahl der Funktionen des Nominativs ist sehr groß. Die wichtigste Besonderheit des Nominativs vom funktionellen Standpunkt aus besteht darin, dass er (in seinen Hauptfunktionen) syntaktisch unabhängig ist, währen alle anderen Kasus in der Regel als syntaktisch abhängig auftreten. Der Nominativ ist der direkte Kasus.



Syntaktisch unabhängig tritt der Nominativ in folgenden Funktionen auf:

Das grammatische Subjekt;



Der „Benennungsnominativ“ (in den Wörterbüchern, Wortlisten usw.);



Der Vorstellungsnominativ: Bah, diese blaue, duftige Ferne, wie oft habe ich mich von ihr verlocken lassen (Raabe).



Der vokativische Nominativ (Karl! Karl, komm!)



Der „emotionale“ Nominativ, als Ausdruck der Gemütsbewegungen gebraucht und sich den Interjektionen nähernd: Donnerwetter! Teufel!



Die Bildung der Existenzialsätze. Diese Sätze bestehen nur aus dem Nominativ (oder aus dem Nominativ mit seinen Attributen): Laue Wärme, kühle, tiefschwarze Nacht und helles Licht, Stimmen vorbei, Gestalten (J. Schlaf).



Die Bildung der Benennungssätze. Diese Sätze, die auch nur aus dem Nominativ (oder aus der attributiven Nominativgruppe) bestehen, sind im Gegensatz zu den Existenzialsätzen an den Kontext oder die Situation geknüpft: Welch ein Bild! Ein schönes Bild! Was für ein schönes Bild!



Der absolute Nominativ in zweigliedrigen Konstruktionen (oder sogar eingliedrig), die sich an einen Satz anlehnen: Dir ist der alte Müller bekannt, bettlägerig ins zwanzigste Jahr, der Geist noch kräftig, heiter und klar.



Doch wird der Nominativ in einigen Funktionen auch syntaktisch abhängig gebraucht. Diese Abhängigkeit besteht darin, dass der Nominativ als solcher infolge seiner Bezogenheit auf einen anderen Nominativ im Satz erscheint, und drückt sich in der Kongruenzangleichung im Genus und in der Zahl aus. Hier kommen folgende Funktionen in Betracht:

Das Prädikativ. Es richtet sich gewöhnlich nach dem Subjekt, wenn sie beide Personen bezeichnen: Ich bin Student – Wir sind Studenten; Er ist Student – Sie ist Studentin;



Das unselbständige und verselbständigte Attribut (die Apposition) in dem Falle, wenn das leitende Wort (Substantiv oder Pronomen) im Nominativ steht: Der Lehrer Schmidt; Schmidt, der Lehrer.



Das prädikative Attribut: Er arbeitet als Lehrer (в качестве кого?)



Die adverbiale Bestimmung: Er kämpft wie ein Löwe (как?)



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Vokativ – z.B. das Griechische und das Lateinische kannten für die Anrede eine besondere Kasusform, den Vokativ, der im Deutschen durch den Nominativ ausgedrückt wird: Komm her, Fritz (mein Sohn)! (lat.: filius (= Nominativ, Sohn); filie (Anrede, Vokativ))