Файл: 14. Betonung Wortbetonung und Phrasenbetonung.docx

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14. Betonung : Wortbetonung und Phrasenbetonung

Wortakzentstellen sind potenzielle Satzakzentstellen. Will der Sprecher in einer Äußerung bestimmte Wörter für den Hörer als besonders bedeutsam, als besonders informationstragend kennzeichnen, so versieht er sie mit zusätzlichen Satzakzenten. Er hebt zu diesem Zwecke die (jeweilige) Wortakzentstelle der betreffenden Wörter durch ausreichend auffällige Tonhöhen-, Lautheits- und Dauerkontraste von den anderen Silben des Wortes und der Äußerung ab. Der Satzakzent hat eine satzdifferenzierende Funktion, z.B.:

(1)Diese Struk`tur hat sich natürlich ent``wickelt

(2)Diese Struk`tur hat sich na``'türlich entwickelt

(3)`` Diese Struktur hat sich na`türlich entwickelt

Die Bedeutung dieser Sätze ist unterschiedlich, weil jeder auf eine besondere Frage antwortet:

  1. Hat sich diese Struktur entwickelt oder nicht?

  2. Wie hat sich diese Struktur entwickelt?

  3. Welche Struktur hat sich natürlich entwickelt?

Die üblichen Satzakzentstellen, die als indistinktiv beurteilt werden müssen, sind u.a.:

  • in emotional neutralen und nichtkontrastiv gemeinten Sätzen sind nur Substantive, Verben und Adverbien akzentuierbar;

  • in Nominalphrasen wird vorwiegend das letzte Wort

akzentuiert

(das Haus meines "Vaters, das Buch der "Lieder usw.)

- in Verbalphrasen trägt die letzte Ergänzung den Akzent; wenn jedoch ein als Ergänzung gebrauchtes Substantiv bereits ein Thema vorangehender Äußerung war oder als bekannt gilt, dann wird nicht die Ergänzung, sondern die Verbalform akzentuiert (eine 'Oper aufführen, aber die Oper "aufführen, sich vor einem 'Hunde fürchten, aber: sich vor dem Hunde 'furchten).

Es handelt sich um Gewohnheiten der Akzentuierung bzw. Rhythmisierung, die nicht in allen Fällen semantisch motiviert sind. Umstritten ist in der Literatur, ob es erforderlich ist, mehrere Stufen von Satzakzenten anzusetzen. Von der phonetischen Realisierung der Satzakzente her ist eine solche Stufung kaum notwendig. Eine Satzakzentstelle wird nach dem Prinzip der Kontrastierung gegenüber dem benachbarten akzentlosen Silben hervorgehoben (oft durch eine Kombination der Merkmale: höhere Tonlage, größere Dauer und größere Lautheit, außerdem ist die Artikulationspräzision größer).