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Bernhard Schlink (* 6. Juli 1944 in Großdornberg bei Bielefeld) ist deutscher Professor für Rechtswissenschaft (Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie) und Romanautor.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Kindheit und Familie
2 Schlink als Jurist
3 Schlink als Schriftsteller
4 Werke
4.1 Juristische Fachbücher
4.2 Belletristik
4.3 Aufsätze
5 Auszeichnungen
6 Sekundärliteratur
7 Nachweise
8 Weblinks
Kindheit und Familie [Bearbeiten]
Schlinks Vater, Edmund Schlink, war Theologieprofessor in Heidelberg, sein Großvater Wilhelm Schlink Professor für Mechanik. Sein Bruder Wilhelm Schlink ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Freiburg.
Bernhard Schlink zog kurz nach der Geburt mit seiner Familie nach Heidelberg, wo er seine Kindheit verbrachte.
Schlink als Jurist [Bearbeiten]
Schlink studierte Jura an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und an der Freien Universität Berlin. Als wissenschaftlicher Assistent war er an den Universitäten in Darmstadt, Bielefeld und Freiburg tätig. Er wurde im Jahr 1975 in Heidelberg zum Dr. jur. promoviert (Titel der Dissertation: Abwägung im Verfassungsrecht, erschienen 1976) und habilitierte sich im Jahr 1981 in Freiburg im Breisgau (mit einer Arbeit über Die Amtshilfe. Ein Beitrag zu einer Lehre von der Gewaltenteilung in der Verwaltung, erschienen 1982). Vor der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer berichtete Schlink auf der Tagung 1989 in Hannover über Die Bewältigung der wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen durch das Verwaltungsrecht.[1]
Von 1982 bis 1991 war er Professor für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und von 1991 bis 1992 Professor für Öffentliches Recht, Sozialrecht und Rechtsphilosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seit 1992 hat er an der Humboldt-Universität zu Berlin einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie inne.
Zu Schlinks Schülern zählt Ralf Poscher, Ruhr-Universität Bochum. Von 1987 bis 2006 war Bernhard Schlink Richter am Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster.
Im August 2005 vertrat er die Bundesregierung im Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht über die Klagen zweier Bundestagsabgeordneter gegen die Entscheidung von Bundespräsident Köhler, den Bundestag aufzulösen und Neuwahlen festzusetzen.
Bernhard Schlink ist Mitglied im Kuratorium der ersten deutschen juristischen Internetzeitschrift Humboldt Forum Recht.
Heute lebt er in New York und Berlin.
Schlink als Schriftsteller [Bearbeiten]
1987 schrieb er zusammen mit dem Kollegen Walter Popp seinen ersten Roman Selbs Justiz.
Schlink wurde 1989 mit dem Autorenpreis deutschsprachiger Kriminalliteratur sowie 1993 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.
Für Der Vorleser erhielt er den Hans-Fallada-Preis (1997), den italienischen Literaturpreis Grinzane Cavour (1997), den Prix Laure Bataillon (bestdotierter Preis für übersetzte Literatur) (1997) und den WELT-Literaturpreis der Zeitung Die Welt (1999).
Der Vorleser wurde in 39 Sprachen übersetzt und war das erste deutsche Buch, das auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times stand. 2007 begann die Verfilmung in Berlin, Görlitz und Köln, siehe dazu Der Vorleser (Film).
Werke [Bearbeiten]
Juristische Fachbücher [Bearbeiten]
Grundrechte. Staatsrecht II, mit Bodo Pieroth, 24. Aufl., C.F. Müller, Heidelberg 2008. ISBN 978-3-8114-9306-3
Polizei- und Ordnungsrecht mit Versammlungsrecht, mit Michael Kniesel und Bodo Pieroth, 5. Aufl., C.H. Beck, München 2008. ISBN 978-3-406-58064-2
Belletristik [Bearbeiten]
1987 Selbs Justiz (zusammen mit Walter Popp), ISBN 3-257-21543-6
1988 Die gordische Schleife, Kriminalroman, ISBN 3-257-21668-8
1992 Selbs Betrug, ISBN 3-257-22706-X
1995 Der Vorleser , ISBN 3-257-22953-4
2000 Liebesfluchten, ISBN 3-257-23299-3
2001 Selbs Mord, ISBN 3-257-23360-4
2006 Die Heimkehr, ISBN 3-257-86136-2
2008 Das Wochenende, ISBN 978-3-257-06633-3
Aufsätze [Bearbeiten]
2000 Heimat als Utopie, ISBN 3-518-06613-7
2005 Vergewisserungen – Über Politik, Recht, Schreiben und Glauben, ISBN 3-257-06483-7
Auszeichnungen [Bearbeiten]
1989 Friedrich-Glauser-Preis der „Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur“ – Das Syndikat für Die gordische Schleife
1993 Deutscher Krimi Preis für Selbs Betrug
1995 Stern des Jahres der Abendzeitung (München) für Der Vorleser
1997 Grinzane-Cavour-Preis (Italien) für Der Vorleser
1997 Prix Laure Bataillon (Frankreich) für Der Vorleser (Auszeichnung für den Autor sowie für den Übersetzer Bernard Lortholary)
1998 Hans-Fallada-Preis für Der Vorleser
1999 WELT-Literaturpreis für sein literarisches Werk
2000 Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft in Düsseldorf
2000 Evangelischer Buchpreis für Der Vorleser
2000 Sonderkulturpreis der japanischen Tageszeitung Mainichi Shimbun, der jedes Jahr an einen japanischen Buchbestseller vergeben wird, für Der Vorleser