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Lektion A. Komponisten und Darsteller
A1. Lesen Sie den Text über den großen russischen Komponisten M.I. Glinka
M.I. Glinka (1804-1857)
Erst* in den frühen 1860er Jahren wurde in Russland ein offizielles Konservatorium eingerichtet*, und zwar* zunächst unter der Leitung des großen Anton Rubinstein, der 1862 das Kaiserliche Konservatorium in St. Petersburg gründete. Sein jüngerer Bruder Nikolai wurde Direktor des konkurrierenden Moskauer Konservatoriums, als es 1866 seine Pforten* öffnete.
Es wäre natürlich falsch*, anzunehmen, es habe vor 1862 überhaupt keine Musikausbildung gegeben. Ebenso wenig kann man – aus dem gleichen Grund* – behaupten*, dass sich vor Michail Glinka (1804-1857) kein anderer russischer Komponist hervorgetan* hätte, und dennoch besteht kein Zweifel*, dass er der erste wahrhaft bedeutende russische Komponist war, den die Russen als „musikalische Ecker“ ansahen, aus der die mächtige Eiche der russischen Musik wachsen sollte.
Als Louis Spohr im Jahr 1802 St. Petersburg besuchte, war er überrascht, zu erfahren, dass das Musikleben der Stadt ganz von ausländischen Musikern beherrscht* wurde. Über ein Jahrhundert zuvor hatte die russisch-orthodoxe Kirche, die eine dominierende Macht war und blieb, eine Verordnung erlassen*, die befahl, dass „Musikinstrumente zerbrochen und verbrannt“ werden sollten – und zwar augenscheinlich nicht nur in Gotteshäusern (bis heute sind dort im Gottesdienst keine Musikinstrumente erlaubt). In dieses Vakuum ethnisch eigenständiger Musik wurde 1804 Michail Glinka hineingeboren. Glücklicherweise gestatteten* es ihm der Wohlstand und das kulturelle Engagement seines Vaters, so gut es ging Musik zu studieren, wobei er jedoch schon als Jugendlicher entschlossen* war, soweit möglich der Musik, die er zu komponieren gedachte, einen russischen Charakter zu verleihen*. Das war nicht leicht; und es war auch nicht rasch zu bewerkstelligen*.
Um 1817 begann er am Adelsinstitut von Petersburg zu studieren. Er nahm drei Klavierstunden beim irischen Komponisten John Field, und bei einem Treffen mit Johann Nepomuk Hummel auf dessen Russlandreise hinterließ* er bei diesem einen positiven Eindruck. 1823 unternahm er eine Reise in den Kaukasus, wo ihn die Naturschönheiten und lokalen Gebräuche faszinierten*, kehrte für ein halbes Jahr an seinen Geburtsort zurück und übernahm nach seiner Rückkehr nach St. Petersburg 1824 eine anspruchslose Stelle als Untersekretär im Staatsdienst. In seiner Freizeit erweiterte er seinen Bekannten- und Freundeskreis. Der bekannte Dichter und Literat Wilhelm Küchelbecker, der nach dem Aufstand der Dekabristen am 14. Dezember 1825 nach Sibirien verbannt wurde*, machte Glinka mit dem russischen Nationaldichter Alexander Puschkin bekannt. Glinkas Verbindungen zu dem bekannten Poeten und die politischen Wirren der Zeit beeinflussten* das Denken und Handeln des späteren Komponisten. Ab 1830 ging er auf eine Reise nach Italien, wo er drei Jahre lang seine Kenntnisse über die Oper erweitern konnte. Während dieser Zeit lernte er in Mailand Vincenzo Bellini, Gaetano Donizetti und Felix Mendelssohn Bartholdy kennen. 1833 führte er in Berlin weitere Musikstudien bei Siegfried Dehn durch.
1836 wurde im Petersburger Großen Theater seine Oper Ein Leben für den Zaren (Libretto von Baron Georg Rosen) uraufgeführt. Sie war die erste auf Russisch gesungene klassische Oper Russlands. Die Geschichte erzählt von den Heldentaten des Bauern Iwan Sussanin, der in der Zeit der Wirren* Anfang des 17. Jahrhunderts gelebt haben soll. Der Legende nach hatte Sussanin polnische Besatzer in unwegsame Wälder geführt, aus denen sie nicht mehr zurückfanden. Kurz darauf wurde er erschlagen.
Die Oper wurde ein großer Erfolg, und man berief Glinka zum Kapellmeister der Petersburger Kapelle.
1842 folgte seine zweite Oper Ruslan und Ljudmila (Libretto von Walerian Schirkow und Nestor Kukolnik), die nach einem Gedicht Alexander Puschkins entstand und sehr volkstümlich gehalten ist. Ab 1844 begab er sich wieder auf Reisen, diesmal nach Paris, wo er sich öfters mit Hector Berlioz traf, und im nächsten Jahr nach Spanien (Valladolid, Madrid und Sevilla). Hier begeisterte er sich für die traditionelle Musik Spaniens und schrieb seine Erste Spanische Ouvertüre.
Nach weiteren Reisen in Polen, wo er Einflüsse von Chopin aufnahm, und Frankreich brach er im Mai 1856 zu seiner letzten Reise nach Berlin auf, wo er seine Kontrapunktstudien bei Siegfried Dehn an Werken Johann Sebastian Bachs wieder aufnahm. Nach einem Konzert im Januar 1857, an dem Meyerbeer einen Ausschnitt aus „Ein Leben für den Zaren“ dirigierte, erkältete sich Glinka und verstarb drei Wochen später am 15. Februar 1857 in der preußischen Hauptstadt.
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Erst – только; wurde … eingerichtet – была открыта; und zwar – а именно; die Pforte – ворота; es wäre natürlich falsch – было бы, конечно, неправильно …; der Grund – причина; behaupten – утверждать; hervortun – выделяться; der Zweifel – сомнение; die Ecker – желудь; die Eiche – дуб; beherrschen – господствовать, иметь власть (над ...); eine Verordnung erlassen – издать распоряжение; gestatten – позволять; entschließen – решаться; verleihen – придавать; bewerkstelligen – осуществлять; hinterlassen – оставлять после себя; faszinieren – очаровывать; wurde … verbannt – был выслан; beeinflussen – влиять (на …); Zeit der Wirren – смутное время.
Aufgabe 1. Beantworten Sie die Fragen zum Text:
1) Wann und wo entstand das erste russische Konservatorium?
2) Warum wurde das Musikleben von St. Petersburg am Anfang vom 19. Jh. ganz von ausländischen Musikern beherrscht?
3) Welche Besonderheit hat Glinkas Musik?
4) Welche große Musiker hat Glinka während seines Lebens kennengelernt?
5) Welche Opern hat Glinka geschrieben?
Aufgabe 2. Erzählen Sie Über Glinkas Leben und Schaffen sowie über die musikalische Situation jener Zeit.
A2. Lesen Sie den folgenden Text. Was können Sie hinzufügen?
Wolfgang Amadeus Mozart
Kennen Sie Musik von Wolfgang Amadeus Mozart? Die Oper „Die Zauberflöte” vielleicht oder die Musik im Film „Jenseits von Afrika“? Manche Leute sagen, Mozart ist das größte Geschenk der österreichischen Kultur, mit seiner Musik sinkt die Verbrechensrate und das schwere Leben wird leichter.
Doch wer war Mozart und wie lebte er? Hier sind einige Stationen aus seinem Leben.
Wolfgang Amadeus Mozart wurde 1756 in Salzburg geboren. Seine Eltern hatten insgesamt sieben Kinder, nur zwei Kinder haben überlebt: Wolfgang und seine ältere Schwester Nannerl. Der ehrgeizige Vater Leopold unterrichtete die Kinder früh in Musik. Wolfgang war sehr begabt, er war bald ein Kinderstar. Er spielte vor Kaiserin Maria Theresia und König George Klavier. Alle waren be¬geistert. Wolfgang reiste mit seiner Familie nach Amsterdam, Brüssel und Paris und gab dort mit großem Erfolg Konzerte. Nebenbei hat Wolfgang auch kom¬poniert. Mit elf Jahren hatte er schon 50 Musikstücke fertig, mit zwölf schrieb er seine erste Oper. 1770 konnte er in Mailand sein Operndebüt feiern.
In den Opernhäusern war es früher wie heute auf dem Fußballplatz. Es gab verschiedene Fangruppen: Jede Gruppe hat ihren Lieblingssänger oder ihre Lieblingssängerin mit Rufen unterstützt. Das war ein lauter Musikspaß und die Musik selbst musste gegen den Lärm der Zuschauer kämpfen. Die Opern von Mozart gewannen diesen Kampf.
Heute hat die Oper ihren Zivilisierungsprozess abgeschlossen: Man darf nicht mehr rufen, nicht reden, nicht einmal husten!
Von 1772 bis 1777 lebte Mozart in Salzburg. Er hatte eine feste Arbeit beim Erzbischof Hieronymus Colloredo. Nach dem Tod seiner Mutter 1778 in Paris ist Mozart 1781 nach Wien umgezogen. In Wien begann er seine Karriere als freier Künstler. Wien hatte zu dieser Zeit eine Oper, Theater und Konzerthallen, es war eine Metropole der Musik. Seine Oper „Die Entführung aus dem Serail" war 1781 ein Bombenerfolg! 1782 heiratete Mozart Constanze Weber. Seinen Vater hat er zu seiner Hochzeit nicht eingeladen. Wolfgang und Constanze bekamen sechs Kinder, nur zwei Kinder überlebten.
Mozart verdiente mit seinen Opern viel Geld. Doch er trank viel und er ver¬spielte sehr viel Geld. Seine Schulden waren oft größer als sein Einkommen. Zwischen 1787 und 1791 verlor das Publikum in Wien das Interesse an Mozarts Musik. Erst 1791 war er wieder erfolgreich. Seine letzte Oper war „Die Zauberflöte". Am 5. Dezember 1791 starb Wolfgang Amadeus Mozart an einer plötzlichen Krankheit in Wien.
Aufgabe 1. Ergänzen Sie die Infinitivform zu den unterstrichenen Verben.
Aufgabe 2. Bilden Sie eigene Sätze mit den herausgeschriebenen Verben.
A3. Lesen Sie den Artikel von Evgenia Gurevich.
Nikolay Rubinstein – Gründer der Traditionen der Moskauer Klavierschule
Die klavierkünstlerische Meisterschaft von Nikolay Rubinstein hat sich während seines ganzen Lebens entwickelt, zur Blütezeit kam es in den Jahren 1871–1881. Als Künstler bildete sich Nikolay Rubinstein in Russland aus und stützte sich auf die Traditionen der vaterländischen, insbesondere der Moskauer Kultur. Große Wirkung hatten die Schule von D. Fild (F. Gebel, A.I. Willuan, A.I. Dübük, I.I. Reinhardt, J.N. Hummel, F. Riss), die Ästhetik von M.I. Glinka und die Klavierkunst von A.G. Rubinstein. Aber Nikolay Rubinstein stand auch unter dem Einfluss großer ausländischer Musiker - R. Wagner, H. Berlioz, C. und R. Schumann, F. Chopin, F. Liszt, K. Tausig, H. von Bülow.
Nikolay Rubinstein war durch fabelhafte menschliche und musikalische Eigenschaften charakterisiert - er erfreute sich einzigartigen Intellekts, eines großartigen Gedächtnisses, ausgeprägter Motorik und ausgezeichneter Selbstbeherrschung. Sein Klavierrepertoire war sehr breit und umfasste Werke von ausländischen Komponisten (J.S. Bach, L. van Beethoven, C.M. von Weber, F. Schubert, F. Mendelssohn-Bartholdy, J.N. Hummel) und russischen Autoren (M.I. Glinka, M.A. Balakirew, A.G. Rubinstein). Den zentralen Platz nahmen die Werke von P.I. Tschaikowsky, F. Chopin, R. Schumann oder F. Liszt ein.
Nikolay Rubinstein gilt in der russischen Musikgeschichte als der “große Lehrer des Klavierspiels” (A.G. Rubinstein), seine berühmtesten Schüler sind der russische Komponist, Gelehrte, Pianist und Dirigent S.I. Taneew, der russische Pianist und Dirigent A.I. Siloty und der österreichische Pianist und Komponist E. Sauer. Wesentlich im Klavierunterricht Rubinsteins war die Erziehung der Persönlichkeit des Schülers bzw. die Ausbildung zum “Musiker” in umfangreichem Sinn.
S.W. Rachmaninow (“ein Musikenkel” von Nikolay Rubinstein) wiederum ist ein Schüler von A.I. Siloty und von S.I. Taneew. Die musikpädagogischen Methoden von Nikolay Rubinstein hat sich L.W. Nikolaew (ebenfalls Absolvent des Moskauer Konservatoriums) durch S.I. Taneew angeeignet. L.W. Nikolaew wurde später ein berühmter Vertreter der Petersburgischen Klavierschule.
Dank Anton und Nikolay Rubinstein hat die russische Klavierpädagogik gegen Ende des 19. Jahrhunderts Autorität und internationale Anerkennung gefunden. Die Traditionen Nikolay Rubinsteins prägten die Entwicklung am Moskauer Konservatorium: In der schöpferischen Tätigkeit großer Pianisten und Pädagogen des 20. Jahrhunderts (K.N. Igumnow, A.B. Goldenweiser, S.E. Feinberg, H.H. Neuhaus) und auch in der schöpferischen Tätigkeit ihrer Schüler (L.N. Oborin, J.W. Flier, S.T. Richter, E.G. Gilels, J.I. Sack, T.P. Nikolaewa) und vieler anderer bedeutender Musiker.
A4. Berichten Sie über Ihre Lieblingsdarsteller und Lieblingskomponisten.
Lektion B. Die Schweiz
B1. Lesen Sie die Information über die Schweiz.
Name: Schweizerische Eidgenossenschaft
Regierungsform: Bundestaat mit weitgehender Autonomie der Kantone
Staatsoberhaupt: Bundespräsident Didier Burkhalter
Hauptstadt: Bern
Einwohnerzahl: ca. 7,7 Millionen
Währung: Schweizer Franken
Landessprache: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch (Amtssprachen)
Aufgabe. Was wissen Sie über die schweizerische Neutralität? Berichten Sie.
B2. Lesen und erzählen Sie den folgenden Text nach.
Die Schweiz liegt im südwestlichen Teil Mitteleuropas und grenzt im Norden an Deutschland, im Osten an Österreich und Lichtenstein, im Süden an Italien und im Westen an Frankreich. Das Landschaftsbild der Schweiz ist durch hohe Gebirgsketten geprägt. Von Basel aus besteht über den Rhein, eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas, eine direkte Anbindung an große Industrieregionen in Europa und die Überseehäfen an der Nordsee.
Die Schweiz ist ein demokratischer Bundesstaat mit ausgeprägten föderalen Eigenschaften. Die weitgehend autonomen Kantone (20 Voll- und 6 Halbkantone) verfügen über eigene Verfassungen und Regierungen.
Die Bundesversammlung, das Parlament der Schweiz auf Bundesebene, besteht aus zwei gesetzgebenden Kammern. Die erste Kammer, der Nationalrat, wird alle 4 Jahre in direkter und geheimer Wahl gewählt - 200 Mitglieder. Die zweite Kammer, der Ständerat, besteht aus Vertretern der Kantone - je nach Kanton 1 oder 2 Mitglieder. Oft findet man noch die Bezeichnungen Vollkanton (2 Mitglieder) und Halbkanton (1 Mitglied). Beide Kammern sind gleichberechtigt an der Gesetzgebung beteiligt; der Ständerat kann vom Nationalrat nicht überstimmt werden! Durch obligatorische oder fakultative Volksabstimmungen (abhängig vom Thema) können alle Entscheidungen der Räte durch das Volk geändert werden. Die Regierung, der Bundesrat, wird durch die Bundesversammlung gewählt.
Die nationale Regierung wird durch den 7-köpfigen Bundesrat gebildet. Jeder Bundesrat, respektive Bundesrätin, entspricht dem deutschen Minister und leitet ein Department (Ministerium). Einen Regierungschef gibt es nicht. Der Bundesrat leitet die Regierungsgeschäfte gemeinsam als Kollegialorgan. Die Repräsentationspflichten eines Staatsoberhaupts und einer Regierungschefin übernimmt im jährlichen Wechsel ein Mitglied des Bundesrats zusätzlich zu seinen bisherigen Amtsgeschäften. Sie wird dann als Bundespräsidentin bezeichnet und leitet auch die Sitzungen des Bundesrats. Zusätzliche Befugnisse hat eine Bundespräsidentin jedoch nicht. Seit Ende der 1950er Jahre entsenden in der Regel die vier größten Parteien im Nationalrat Vertreter in den Bundesrat.
Auch die Kommunen haben in der Schweiz Autionomierechte. Sie unterscheiden sich je nach Kanton und sind in den Kantonsverfassungen festgelegt.
Aufgabe. Welche Beziehungen existieren zwischen der Schweiz und den EU-Ländern? Finden Sie die Information in den zusätzlichen Quellen.
B3. Lesen Sie den Text über die Kulturleben der Schweiz. Was können Sie hinzufügen?
Kultur in der Schweiz: bildende Kunst, Literatur und Musik
Die folgenden Aufzählungen werfen nur ein Schlaglicht auf das historische und gegenwärtige Kulturleben der Schweiz und sollen neben einer Übersicht Lust auf ein weitergehendes Forschen machen.
In der "alten" Kunst der Schweiz, also zwischen 800 und 1800, sind die kulturellen Unterschiede zwischen den verschiedenen Gebieten des Landes deutlich ausgeprägt. Die Unterschiede entsprechen den sprachlichen Regionen der Ost-, West- und Südschweiz und die jeweils vorherrschende künstlerische Richtung steht dem entsprechenden Nachbarland (Deutschland, Frankreich oder Italien) nahe.
BILDENDE KUNST (Malerei, Bildhauerei)
Um 1540 wirkte in Basel der Maler Hans Holbein, der die Renaissancekunst bekanntmachte und eine eigenständige Entwicklung einleitete.
Die schweizerischen Maler des 18. Und 19. Jahrhunderts waren oft im Ausland tätig. Es wären da zu nennen: A. Graff, J.E. Liotard, J.H. Füssli und A. Böcklin. Über die Grenzen der Schweiz hinaus bedeutsam wurde die Malerei F. Hodlers an der Wende zum 20. Jahrhundert. Vertreter der Avantgarde in der Malerei ist Paul Klee, in der Bildhauerei sind es vor dem 2. Weltkrieg A. Giaccometti und M. Bill (die vor Allem im Ausland arbeiteten) und nach dem 2. Weltkrieg B. Luginbühl und J. Tinguely (die in der Schweiz selbst tätig waren). Ein schweizerischer Bildhauer der Gegenwart ist Karl Imhoff, der Christ ist und viele Arbeiten für christliche Gemeinden geschaffen hat.
In einigen Städten der Schweiz gibt es international bekannte Kunstausstellungen: Zum Beispiel die "Öffentliche Kunstsammlung Basel" und die "Kunsthalle Bern", die 1968 von dem Künstler Christo mit Tüchern verhüllt wurde.
LITERATUR
Durch die sprachliche Dreiteilung der Schweiz ergeben sich ganz natürlich unterschiedliche Entwicklungen des Schrifttums in deutscher, französischer und italienischer Sprache. An den Strömungen der europäischen Literatur hatte die deutschsprachige Schweiz seit A. von Hallers Gedicht "Die Alpen" (1732) teil, besonders durch die Mitglieder (Autoren) der "Helvetischen Gesellschaft", die 1761 gegründet wurde.
Im 19. Jahrhundert brachte die Schweiz einige sehr bekannte Schriftsteller des Realismus hervor. Zu ihnen zählen Jeremias Gotthelf (1797-1854; "Die schwarze Spinne"), Gottfried Keller (1819-1890; "Der grüne Heinrich", "Kleider machen Leute") und Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898; "Das Amulett", "Gustav Adolfs Page").
Als Folge des geistigen Einflusses der deutschen Exilanten während des 1. Weltkrieges ging 1916 von Zürich die "Dada"-Bewegung aus. Die Schriftsteller dieser neuen Kunstform brachen völlig mit traditionellen Vorstellungen von Sprache: Sie setzten Silben häufig ganz neu zusammen, so daß seltsame Laute entstanden, die nicht unbedingt eine sprachliche Bedeutung haben mußten.
Nach dem 2. Weltkrieg führten Max Frisch (geb. 1911-1991; Herr Biedermann und die Brandstifter", "Homo Faber") und Friedrich Dürrenmatt (geb. 1921-1990; "Der Besuch der alten Dame", "Die Physiker") die Theatersatire und Komödie zu einem Höhepunkt. Auch Robert Walsers (1878-1956) eigenwilligen Romane und Erzählungen wurden erst nach dem zweiten Weltkrieg entdeckt.
MUSIK
In Zürich entstand um 1320 die "Große Heidelberger Liederhandschrift". Zürich, Bern und Luzern waren im 14./15. Jahrhundert bedeutende künstlerische Zentren der Schweiz. Gegenwärtig hat die Schweiz ein umfangreiches Programm an Musik- und Theaterfestivals. Besonders hervorgehoben seien das "Weltmusikfestival" in Basel, der "Musiksommer" in Genf (Konzerte und Theater in den Stadtparks), die "Zürcher Festspiele" (Theater, Oper, Musik und Ausstellungen) und das "Internationale Jazzfestival" in Montreux, bei dem schon viele Schallplatten und CDs live aufgenommen wurden, die Jazzgeschichte gemacht haben.
Daniel Ziegler
Lektion C. Umweltprobleme. Umweltpolitik
C1. Lesen Sie den Text. Was können Sie über die Umweltsituation in Deutschland erzählen?
Natur und Umwelt in Gefahr
Überall in der Welt schreitet die Industrialisierung mit Riesenschritten voran. Wälder, Wiesen und Ackerland müssen für den Bau neuer Fabriken, Kraftwerke, Verkehrswege und Wohnsiedlungen Platz machen. Die Naturlandschaften werden dadurch nicht nur beträchtlich eingeengt, sie sind sogar zunehmend in ihrer Existenz bedroht. Flüsse und Seen werden durch Chemikalien vergiftet. Industrieabgase, die die Luftverschmutzung hervorrufen, schädigen das Wachstum von Bäumen und Pflanzen. Der Lebensraum der Tiere, insbesondere der Vögel, wird immer kleiner, ja, viele Pflanzen und kleine Tiere, die an den Ufern von Flüssen und Gewässern leben, sind sogar vom Aussterben bedroht.
In den letzten Jahrzehnten protestieren Menschen in vielen europäischen Ländern - so auch in Deutschland - gegen eine gezielte Umweltzerstörung. Sie warnen vor einer Katastrophe, die die nächste Generation treffen wird. In den deutschen Wäldern sind viele Arten von Nadelbäumen aber auch Laubbäume, besonders Buchen und Eichen krank. Nicht nur die regenarmen, heißen Sommer der letzten Jahre, sondern auch der „saure Regen“, der durch die Luftverschmutzung verursacht wird, haben in vielen Gegenden zu einem regelrechten „Waldsterben“ geführt.
Aber es gibt auch viele verantwortungsbewusste Menschen, die nicht tatenlos zusehen, sondern die Öffentlichkeit und die staatlichen Stellen aufrütteln und auf die Gefahren hinweisen. Bereits 1975 wurde in Deutschland der „Bund für Umwelt und Naturschutz“ gegründet, in dem sich viele Menschen für den Erhalt von Natur und Umwelt engagieren. Sie wenden sich gegen Monokulturen in der Landwirtschaft und gegen übermäßigen Einsatz von chemischen Düngemitteln. Sie setzen sich ein für den Erhalt des natürlichen Lebensraumes von Tieren und Pflanzen, von Mooren, Flussauen, grünen Großstadtoasen. Im Jahre 1978 starteten sie die vielbeachtete Kampagne „Rettet die Vögel“. Mit der Veröffentlichung einer „Roten Liste“ machen die Naturschützer auf Tiere und Pflanzen aufmerksam, die vom Aussterben bedroht sind. Auf ihre Initiative hin wird jedes Jahr ein „Vogel des Jahres“, eine „Pflanze des Jahres“ und ein „Baum des Jahres“ ausgewählt.
Der Vogel des Jahres 2007 ist der Turmfalke. Die Pflanze des Jahres 2007 ist die Bach-Nelkenwurz, die auf Feuchtwiesen wächst, und der Baum des Jahres 2007 ist die Waldkiefer. Der Anteil der Kiefern in den deutschen Wäldern beträgt 23%. Sie ist die zweithäufigste Baumart in Deutschland. Die Waldkiefer ist sehr anpassungsfähig. Kaum ein anderer Baum kommt mit so wenig Wasser und wenig Erde aus. Trotz des Klimawandels und der ungünstigen Umweltbedingungen hat die Kiefer in den deutschen Wäldern eine große Überlebenschance, da sie so wenige Ansprüche an die Umgebung stellt. Vielleicht wurde sie auch deshalb zum Baum des Jahres gewählt, um den Menschen klar zu machen: Es ist gar nicht so schwer, die bedrohte Natur zu bewahren!
C2. Ein riesiges Problem in der Welt bildet der Müll. Was macht man damit in Deutschland?
Wohin mit dem Müll?
Biotonne und Gelber Sack
Alle Haushalte haben gewöhnlich drei Mülltonnen: die Biotonne, die Gelbe Tonne und die Tonne für den Restmüll. Hinzu kommt noch ein extra Lagerplatz für Abfälle aus Papier und Glas. In die Biotonne darf man Küchen- und Gartenabfälle einwerfen wie zum Beispiel Gemüse-, Obst,- Speise- und Pflanzenreste. Eine große Biotonne für das Mehrfamilienhaus steht gewöhnlich im Hof. Sie wird alle zwei Wochen geleert. An heißen Tagen kann es schon mal schlecht riechen.
In die Gelbe Tonne gehören Verpackungen, die in Deutschland alle den so genannten „Grünen Punkt” tragen. Diese Verpackungen, meistens aus Kunststoff, werden wiederverwertet. Die Gelben Tonnen oder Säcke werden an einem bestimmten Tag vor dem Haus auf die Straße gestellt und dann abgeholt. Wie Du Dir vorstellen kannst, sehen die Städte an diesem Tag nicht schön aus.
Glas und Altpapier
Der Glascontainer hat drei Öffnungen, für jede Glasfarbe eine. Das Altglas wird nach seinen Farben weiß, braun und grün getrennt gesammelt, damit es wieder zu neuem Glas verarbeitet werden kann. Die Gläser darf man nur werktags zwischen 8 und 20 Uhr einwerfen, damit man die Anwohner nicht mit dem Lärm belästigt.
Das Altpapier sammelt man im Keller. Immer wieder gibt es Altpapiersammlungen. Dann kann man das Altpapier in Kartons verpackt an die Straße stellen und es wird abgeholt. Altpapier wird auch wiederverwertet.
Sperr –, Sonder- und Restmüll
Dann gibt es noch Sperrmüll. Sperrmüll ist Hausmüll, der aufgrund seiner Größe nicht in die Mülltonne passt, zum Beispiel Sofas, Matratzen oder Schränke. Den Sperrmüll meldet jeder Haushalt nach Bedarf an. Zum festgesetzten Termin wird der Sperrmüll dann abgeholt.
Giftige Stoffe, die die Umwelt belasten, müssen bei speziellen Sammelstellen für Sondermüll abgegeben werden. Zum Sondermüll gehören zum Beispiel Reste von Reinigungsmitteln oder Farbreste. Sondermüll wird speziell behandelt, damit er die Umwelt nicht verschmutzt. Manche umweltschädlichen Produkte, zum Beispiel alte Batterien oder alte Arzneimittel, kann man auch dort abgeben, wo man sie gekauft hat.
Der restliche Müll, wie zum Beispiel defekte Spielzeuge, alte Zahnbürsten oder Einmalwindeln, kommt in den Restmüll. Der Restmüll wird alle zwei Wochen abgeholt. Manchmal ist der Müllcontainer schon vorher voll. Dann muss man den Müll bis zur nächsten Leerung im Keller lagern.
Aufgabe 1. Wie meinen Sie, was bedeuten folgende Begriffe:
Müllbergen, Mehrwegflaschen, Pfand, Einkaufskorb, Verpackungen, Altkleidersammlungen, Hilfsorganisationen? Wie sind sie mit dem Müllproblem verbunden?
Aufgabe 2. Was kann man alles tun, um den Müll zu vermeiden?
Aufgabe 3. Erzählen Sie über die Situation mit dem Müll in Ihrem Land.
C3. Welche Organisationen, die die Umwelt schützen, wissen Sie? Was muss man tun, um der Umwelt nicht zu schaden?
Lektion D. Bewegte Zeiten: Moderne Welt
D3. Lesen Sie den Überschrift „Sieben Tage sind zu viel“. Was meinen Sie: Was steht im Text?
D4. Lesen Sie den Text. Was können Sie zum Inhalt des Textes sagen?
A: Es gibt keinen zwingenden Grund dafür, dass die Woche sieben Tage hat, Andere Kulturen kennen unterschiedliche Zeiteinteilungen, von der Vier-Tage-Woche der Bantu und Ibo bis zur Acht-Tage-Woche im alten Rom. Unsere Sieben-Tage-Woche ist wahrscheinlich auf Aberglauben zurückzuführen. Im Nahen Osten bedeutete die Sieben Unglück, am siebten Tag wurde nicht gearbeitet.
B: Ich jedenfalls wünsche mir die Fünf-Tage-Woche. Und es gibt einige Gründe, die dafür sprechen. Wir müssten nicht so lange auf den Freitag warten, Natürlich wäre Voraussetzung dafür, dass zwei der uns jetzt vertrauten Wochentage abgeschafft würden, Aber welche? Wahrscheinlich würden die meisten Menschen für den allgemein unbeliebten Montag plädieren, Denn wer hört schon gern am Montagmorgen das Weckerklingeln? Und dann wäre da noch der Mittwoch, der - zumindest im Deutschen -seinen Namen nun nicht mehr zu Recht tragen würde. Also streichen wir den Montag und den Mittwoch,
C: Die Umstellung des Kalenders auf eine Fünf-Tage-Woche wäre leicht zu realisieren. Es gäbe dann 72 Wochen im Jahr, verteilt auf 12 Monate plus fünf freie Tage, Heute arbeiten die meisten Menschen 240 Tage im Jahr. Genauso viele Arbeitstage ergäben sich nach dem neuen Kalender bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von dreieinhalb Tagen in 63 Wochen.
D: Man könnte auch fünf Tage hintereinander arbeiten und dann ein Fünf-Tage-Wochenende anschließen. Das würde voraussetzen, dass jeder Angestellte einen Kollegen hat, mit dem er sich wochenweise abwechselt. Ich denke, es wird den Menschen zu mehr Freizeit verhelfen, die sie mit Sport, Hobbys, Reisen und kultureller Betätigung ausfüllen könnten; sie könnten zu Hause sein, wenn der Handwerker kommt, In Familien mit Kleinkindern, wo Mutter und Vater berufstätig sind, könnte ein Elternteil immer bei den Kindern sein, Erwerbstätigkeit und Hausarbeit könnten gleichmäßig zwischen Mann und Frau aufgeteilt werden,