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Добавлен: 19.12.2020

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6. Charakteristik der Beziehung zwischen Hanna und Michael

Im ersten Teil des Romans „Der Vorleser“, welchen Bernhard Schlink 1995 verfasste, geht es um die Entwicklung der Beziehung zwischen Hanna Schmitz und Michael Berg. Michael lernt Hanna auf dem Schulweg kennen. Er übergibt sich und trifft dann auf Hanna, die ihn zu sich mit nach Hause nimmt. Schon hier nimmt Hanna die dominante Rolle ein und Michael ist ihr untergeordnet. Denn er ist der Hilfesuchende und sie die Helfende. Auch bei ihr in der Wohnung gibt sie ihm Anweisungen, was er tun soll. Später möchte sich Michael für Hanna´s Hilfe bedanken. Sie jedoch wirkt gleichgültig und eher distanziert. Dennoch genießt sie die Bewunderung, die Michael zeigt. Michael beginnt, sexuelle Phantasien zu entwickeln und eine Beziehung zwischen Hanna und ihm beginnt sich aufzubauen und Michael entwickelt Gefühle für Hanna. Als Hanna den Jungen dazu auffordert, mehr für die Schule zu arbeiten, nimmt sie eine Art Mutterrolle ein und es kristallisiert sich die Dominanz der Frau heraus. Michael beginnt, Hanna aus seinen Schulbüchern vorzulesen und ist sehr glücklich über die Aufmerksamkeit, die Hanna ihm somit schenkt. Die sich immer weiter entwickelnde Beziehung bildet nun auch Rituale aus. Als Michael Hanna, die als Straßenbahnkontrolleurin arbeitet, sie bei ihrer Arbeit besuchen möchte und in den zweiten Wagen der Bahn steigt, kommt es zum ersten Streit zwischen den beiden. Er wirft ihr vor, nicht zu ihm nach hinten gekommen zu sein. Hanna jedoch wirft Michael vorwirft, nicht nach vorne gekommen zu sein. Sie ist sehr wütend, schließlich gibt Michael nach und gesteht seinen Fehler ein. Bei diesem ersten Konflikt ist Hanna sehr zurückweisend und dominierend. Michael, der mittlerweile schon sexuell abhängig von Hanna ist, kapituliert, um den Konflikt zu lösen.



Um Hanna besser kennen zu lernen, plant Michael einen Ausflug mit ihr. Das macht deutlich, dass er wirkliches Interesse an Hanna´s Person hat und sie ihm etwas bedeutet. Sie überlässt ihm die gesamte Planung. Michael will an einem Morgen Frühstück holen und hinterlässt Hanna einen Zettel. Sie kann diesen allerdings nicht lesen und wird wütend und sogar ein bisschen panisch. Als er wieder kommt, schlägt Hanna ihn, bricht dann jedoch in Tränen aus. Diese Situation zeigt, dass auch Hanna, die hier sehr überreagierte, unter Verlassensängsten. Somit herrscht in der Beziehung wieder Gleichgewicht, da auch Hanna Gefühle und Abhängigkeit zeigt. Während die Eltern von Michael weg sind, besucht Hanna ihn in seinem zu Hause. Sie betrachtet die vielen Bücher seines Vaters und nimmt die Rolle des intellektuell Unterlegenen ein. Sie fühlt sich auch nicht wohl bei Michael zu Hause. Sie gehen wieder zu Hanna, wo das Ritual des Vorlesens aufrecht erhalten wird. Trotz Auseinandersetzungen, Erniedrigungen und Zurückweisung fühlt Michael sich mit Hanna wohl. Jedoch lernt Michael nun auch noch ein anderes Mädchen kennen. Die Schule hat wieder begonnen und er ist in einer Klasse, in der auch Mädchen in seinem Alter sind. Durch die Schule verbringt er mehr Zeit mit Sophie, seiner Sitznachbarin, als mit Hanna. Auch verbringt Michael mehr Zeit im Schwimmbad mit seinen Freunden. Er fragt sich, ob er in solch einer Situation wirklich gern bei Hanna wäre. Die Beziehung zwischen Hanna und Michael macht einen Rückschritt. Hanna unterwirft Michael wieder. Die Beziehung scheint wieder einseitig zu sein. Mit dem langsamen Absturz eines Flugzeuges vergleicht Michael den vergangenen Sommer. Im Schwimmbad sieht er Hanna das letzte Mal. Dann ist Hanna verschwunden, und somit die Beziehung der beiden beendet.

Er sieht sie wieder 7 Jahren später. Und er fühlt keine Liebe. Nur Kränkung und Erinnerungen sind geblieben. Er redet mit ihr nicht. Er wollt mit ihr nicht reden. Hanna bekommt lebenslängliche Haft.

Familienleben von erwachsenen Michaels war nicht glücklich. Er hat eine Tochter aber mit seiner Frau konnte er nicht leben. Er konnte nicht einige andere Frauen lieben. In seinem Leben war nur Hanna. Sie hat sein ganzes Leben geändert. Er suchte sie in anderer Frauen, ihren Geruch, ihren Benehmen. Er hat sich überzeugt, dass er sie liebt nicht mehr, aber es war die Lüge. Er liebt sie und liebt zu viel um zu vergessen.

Als er sie in Gefängnis gesehen hat, ist er enttäuscht. Hannas Gestalt hat sich verändert. Er kann nicht gegenwärtige Hanna lieben.

Als soll Hanna freikommen, begab sie Selbstmord.