Файл: 38. Der Satz laut der verbozentrischen Satzauffassung.doc

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38. Der Satz laut der verbozentrischen Satzauffassung

(2) Verbozentrische Satzauffassung: ist eine der Grundthesen der Erklärungsansätze von der Satzstruktur

  • Jede Satzstruktur hat einen strukturellen Pol - das finite Verb.

  • Das Verb als Valenzträger bestimmt die Satzstruktur quantitativ und qualitativ. Das bedeutet, dass die Zahl der Satzglieder von der Verbvalenz abhängt. Die morphologische Beschaffenheit, die syntaktischen Funktionen aller Umgebungsglieder, deren semantisch-denotativen und semantisch-funktionalen Charakteristika richten sich nach der Verbvalenz.

  • Das syntaktische Subjekt ist in struktureller Hinsicht den anderen Satzgliedern gleich: d. h. es hängt auch von der Verbvalenz ab.

  • Nicht alle paradigmatisch möglichen Elemente der Satzstruktur können im konkreten Kommunikationsakt realisiert werden. Das kann durch die Beziehung Paradigmatik - Syntagmatik der Valenzeigenschaften beschrieben werden.

  • Unter günstigen kommunikativen Bedingungen kann jedes der Umgebungsglieder weggelassen werden, auch dasjenige, welches als sgn. obligatorischer Aktant beschrieben werden kann.

  • Valenzabhängig sind alle Umgebungsglieder, auch diejenigen, die zum strukturellen Minimum nicht gehören.

  • Unter bestimmten kommunikativen Bedingungen können Satzglieder in den Satz eingefügt werden, die zum strukturellen Satzminimum nicht gehören, wenn diese kommunikativ wichtig werden.