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Metonymie
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F
.
Engels' wird das Merkmal ,groß’ in qualitativem Sinne ge-
deutet
(Riesen an Denkkraft).
Möglich ist auch die Deutung von
,groß' in quantitativem Sinne, z. B.
Der Kapitän unserer
Volleyballmannschaft ist ein Riese,
d. h. ein hochgewachsener
Mann.
Metonymie
f: Art des ↑ Tropus; Ersatz eines Ausdrucks
durch einen Ausdruck, der außerhalb der Grenzen des
begrifflichen Inhalts des ersetzten Ausdrucks liegt (↑ aber
Synekdoche), und auf Grund eines begrifflich-logischen
Zusammenhangs, z. B. des Zusammenhangs von Ursache und
Wirkung (die Zeitungsüberschrift
Brecht vertont
statt der
nicht-metonymisierten Überschrift ,Liedtexte B. Brechts
vertont'), von Gefäß und Inhalt
(ein Glas trinken
statt ,ein
Glas Milch trinken'), von Qualitätsträger und Qualität
(unser
Visavis
statt ,die Bewohner des uns gegenüberliegenden
Hauses'), von Erscheinung und Symbol
(Friede den Hütten!
Krieg den Palästen!
[Büchner]).
Modernismus:
mögliche zusammenfassende Bezeichnung für
modische Ausdrücke (Modewörter, Modefügungen), die
zunächst dem Bedürfnis, einer Aussage besonderen
Nachdruck zu geben, entspringen, aber infolge häufigen
Gebrauchs und gedankenlosen Nachsprechens bald inhaltsleer
sind. ↑ Stilfärbung, ↑ auch charakterologischer Ausdruck,
Neologismus, ↑ aber Archaismus, Anachronismus.
Modewort
↑ unter Modernismus.
Monolog
m:
Selbstgespräch einer Gestalt in einem Kunst-
werk, z. B. im Drama die Äußerung von Gedanken und Ge-
fühlen, soweit sie nicht aus der Handlung selbst hervorgehen.
Seltener dient der Monolog rein technischen Zwecken.
(Erläuterung zur Handlung usw.). In diesem Fall nähert er
sich der ↑ Anrede. Der Monolog ist eine aus der Antike
überkommene Form; er nimmt auch in der realistischen
Weltliteratur großen Raum ein und kann hier wichtige
Funktion haben (etwa der Monolog des Hamlet), wobei sich
das Publikum stets als Adressaten dieser dramaturgischen
Konvention weiß. — Der klassische Mono-log wird heute oft
nicht als Selbstgespräch, sondern als tech-nisch reproduzierte
Rede (Tonbandaufzeichnung) zu stummem Spiel oder als
Einblendung in eine Funksendung gebracht. Dadurch und
durch weitere technische Verfahren wird der Monolog bei
gleichem Stil verändert, überhöht, überwirklich.
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mündlicher Stil
Hier haben sich neue Konventionen angebannt, die sinnvoll
die Technik ins Spiel bringen. Dem Monolog, dem
Alleingespräch, entgegengesetzt war in der älteren Dramatik
der ↑ Dialog, das Zwiegespräch. Da der Monolog heute oft als
nicht geäußert dargestellt wird, nähert er sich dem ↑ inneren
Monolog.
morphologische Synonyme
↑ unter Synonyme.
mündlicher Stil
, mißverständliche Bezeichnung
Sprechstil:
durch die mündliche Kommunikationsart bestimmter Stil im
Unterschied zum ↑ schriftlichen Stil. Der mündliche Stil ist
infolge der Eigenheiten mimischer, gestischer und akustischer
Mittel gegenüber graphischen Mitteln und auch — wenn es
sich nicht um fernmündliche Mitteilung (Hörfunk usw.)
handelt — durch den Einfluß der Situation vom schriftlichen
Stil potentiell verschieden. Bestimmend für den mündlichen
Stil ist die Möglichkeit, durch Mimik, Gestik und phonetische
Mittel (Betonung, Sprechtempo, Lautstärke, Tonhöhe)
Sinnwichtiges hervorzuheben oder überhaupt den Schlüssel
zum Verständnis zu geben (mimische Zeichen für ↑ Ironie
usw.); bestimmte Redeteile erübrigen sich durch den Kontext
(↑ Kontext 2), durch Gestik usw. Andererseits entbehrt die
mündliche Äußerung
differenzierender Zeichen zur
gedanklichen Gliederung; sie ist im Vergleich zur schriftlichen
nicht überschaubar. Gegebenenfalls muß im Inhalt der
Äußerung auf die Struktur und auf das quantitative Verhältnis
des Gehörten zum noch zu Hörenden hingewiesen werden
(Damit kommen wir zu .. . / Ich beginne mit . .. / Nun ein Wort
zu .. .
/
Ich zitiere: / Zitat-Ende
/
Ich komme nun zum
Schluß).
Im allgemeinen weist der mündliohe Stil relativ — d. h. in
Abhängigkeit vom Bildungsgrad des Sprechenden und vom
Gegenstand der Mitteilung — einfacheren Satzbau auf, er ist
mehr verbal als nominal orientiert, ↑ Zuordnungsfolge und ↑
Zuordnungshäufung werden gemieden oder parataktisch
aufgelöst. Unregelmäßigkeiten der Syntax wie ↑ Satzbruch
und ↑ Gedankenabbruch sind bestimmten, mündlichen
Formen, etwa dem Erlebnisbericht oder dem ↑ Dialog (↑ auch
Satzkonstanz), angemessen; die formale Vollendung der Rede
kann sich durch außersprachliche Faktoren erübrigen.
Andererseits zwingt die Flüchtigkeit des gesprochenen Worts —
abhängig von Stoff und Hörer — mehr zu Breite und
Wiederholungen.
Nachdruckformen
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Der real vorhandene Partner wirkt nicht nur im Dialog, sondern
auch bei monologischer Mitteilung auf die sprachliche Form ein.
Inwieweit die besonderen Bedingungen der modernen Massen-
medien (etwa die Unsichtbarkeit des Sprechers im Hörfunk oder
das Überwiegen der Bildkomponente innerhalb des Bild-Wort-
Komplexes im Fernsehfunk) den mündlichen Stil modifizieren, ist
noch nicht schlüssig untersucht.
N
Nachdruckformen
: attributive Formulierungen anstelle von
Komposita, z. B.
Ministerium der Finanzen
für ,Finanzmini-
sterium',
Rat des Kreises
für ,Kreisrat',
Theorie der Entstehung
für
,Entstehungstheorie', oder anstelle von Präpositionen, z. B.
in der
Zeit ihres Aufenthalts
für ,während ihres Aufenthalts',
in den
Spalten der Zeitung
für ,in der Zeitung'. Üblich gewordene
Nachdruckformen sind ↑ Fertigstücke und haben nicht mehr
Gewicht als Komposita; sie begünstigen die Bildung von Genitiv-
ketten.
Nachdruckstellung
↑ stilistische Satzgliedfolge.
Nachholtechnik
: mögliche übergreifende Bezeichnung für das
Prinzip, Ursache, Vorgeschichte, Vorbedingung nach der Sache
anzuführen, auch wenn sie wichtiger sind als die Sache selbst
und wenn diese nur eine der möglichen oder tatsächlichen
Folgen bildet. Zur klaren Scheidung des Nachzuholenden von
der eigentlichen ↑ Zeitebene des Textes dienen meist die relati-
ven Tempora Plusquamperfekt und Perfekt. Steht das Nach-
geholte im gleichen Tempus wie der übrige Text und ohne
besondere Zeitadverbiale, so kann dies auch als Fehler in der
Gedankenfolge erscheinen.
Eine ↑ rhetorische Figur der Nachholtechnik im engeren Sinne
bildet das ↑ Hysteron-Proteron; Ergebnis der Nachholtechnik
im weiteren Sinne, bei Schilderung größerer Zusammenhänge,
sind ↑ Rückgriff und ↑ Rückblende. ↑ auch Nachtrag.
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Nominalstil
Nachtrag
: 1. Bezeichnung für die ↑ Absonderung von Satz-
teilen. — 2. im engeren Sinn Bezeichnung für ↑ satzmäßige
Absonderung. — 3. In bezug auf den Geaamttext können auch ↑
Hysteron-Proteron und ↑ Nachholtechnik als Formen des
Nachtrags bezeichnet werden.
Namenwitz
: Form des ↑ Wörtlichnehmens, oft Mittel der Satire,
mitunter in allegorischer Funktion, z. B. Weerths Gestalt
„Preiß", ↑ Wortwitz.
Narratio
↑ unter Dreiteilung.
Nationalstil
↑ unter Stilarten.
Nebenaussage
: (1) in der argumentierenden Gedankenfolge der
argumentierende Gedanke, der Beleg, der vernünftige Grund (↑
Ratio); (2) in der ↑ veranschaulichenden Merkmalsfolge das
bestimmende Merkmal, der besondere Umstand, die Einzel-heit
(↑ Detail).
Die Nebenaussage präzisiert die ↑ Hauptaussage durch Häufung
von Belegen und Merkmalen. Syntaktisch sind Nebenaussagen
nicht an bestimmte Formen gebunden. Sie können der Haupt-
aussage in Form von Satzgliedern oder Gliedsätzen unter-
geordnet, in Form eines Hauptsatzes übergeordnet sein, aber
auch in formal selbständigen Sätzen folgen. Erhält die Neben-
aussage durch Umfang, syntaktische Stellung und Wortwahl
mehr Gewicht als die Hauptaussage, so besteht die Gefahr, daß
die ↑ Perspektive verschoben und vom ↑ Thema 1 abgelenkt
wird.
Neologismus
: Ausdruck, der neue, ins Bewußtsein tretende
natürliche und gesellschaftliche Erscheinungen benennt. Er
verharrt oder schwindet in Abhängigkeit von der geschichts-
gebundenen Erscheinung. ↑ Stilfärbung, ↑ auch Modernismus, ↑
aber Archaismus, Anachronismus.
nominale Klammer
↑ unter Klammerung.
Nominalstil
: Darstellungsweise, die sich relativ vieler Nomina
(Substantive und Adjektive) (↑ auch Attributhäufung) bedient.
Die Nomina werden hier meist Hauptträger der mitzuteilenden
Gedanken, Vorstellungen, Impressionen, Assoziationen. Der
Nominalstil kann sehr verschiedenen Zwecken dienen. In ihm
können sich impressionistische Einzelvorstellungen äußern, z. B. in
der Reportage: . . .
der Motor, das geduldige, starke Tier . . .
fauchend und dröhnend, durch die seltsam enge Nebelwelt
Normalfolge
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des kalten Vormorgens . . . Eine Talsperre. Hohe Gerüste. Schienen.
Gebäude . . .
(Weiskopf). Andererseits verkörpert der Nominal-
stil, z. B. in wissenschaftlicher Darlegung, Begriffe und hohe
Verallgemeinerungen:
die ständige Erweiterung und Vervoll-
kommnung der Produktion auf der Grundlage der modernsten
Technik.
Vom Nominalstil als Mittel literarisch-impressionistischen oder
wissenschaftlich-begrifflichen Darstellens sind die von der
Aussagesubstanz nicht getragenen extrem nominalen Formu-
lierungen zu unterscheiden, etwa:
Vor uns steht die Aufgabe der
gründlichen Überprüfung der Möglichkeiten der Verbesserung der
Technik der Produktion aller Abteilungen des Betriebes
(statt:
Wir müssen gründlich überprüfen, wie die Produktionstechnik in
allen Betriebsabteilungen verbessert werden kann).
Solcher Stil hat
seine Ursache meist in mangelndem Umsetzen resümierender
Begriffe (↑ Stichpunkte), unbedachter Verwendung von ↑ Fer-
tigstücken und von ↑ Streckformen. ↑ auch Statik, Zuordnungs-
häufung, ↑ aber Verbalstil.
Normalfolge
: übliche Abfolge der Satzglieder innerhalb .eines
isolierten bzw. Beispielsatzes, in dem kein Satzglied besonders
hervorgehoben ist. Als normal gilt traditionell die Folge
Subjekt
— Prädikat — Dativobjekt — Akkusativobjekt
oder
Subjekt —
Prädikat — adverbiale Bestimmung.
Enthält jedoch z. B. der An-
fangssatz einer ↑ suprasyntaktischen Einheit eine Zeitbestim-
mung, so kann die Folge
Zeitbestimmung — Prädikat
usw. als
normal gelten
(Jedes Jahr setzte Großvater vorgezogene Kürbis-
pflanzen in Kompost . ..
[Strittmatter]). Dabei rangiert die
Zeitbestimmung vor der Ortsbestimmung
(Gestern fand im aus-
verkauften Schwimmstadion...);
die Umstellung darf bereits als ↑
stilistische Satzgliedfolge gelten
(Im ausverkauften Schwimm-
stadion fand gestern . ..).
Nullfärbung
: verbreitete Bezeiehnung für die ↑ Stilfärbnng von
Sprachformen, die, isoliert betrachtet, jedem beliebigen Stil-
system, jedem beliebigen Text zugeordnet werden können, ohne
daß ihr Gebrauch als unangemessen, als besonders auffallend, als
↑ Stilbruch empfunden würde. Innerhalb eines bestimmten Textes
nehmen sie dessen ↑ Expressivität an.
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Parenthese
0
Ornatus
m:
Ausgestaltung des Textes nach ästhetischen Prin-
zipien. Die Forderung nach Ästhetik auch des nichtkünstleri-
schen Textes, eine Fordftung der antiken ↑ Rhetorik, bezieht sich
gleichermaßen auf die gedankliche wie auf die sprachliche
Fügung, auf den ↑ Denkstil wie auf den ↑ Sprachstil.
Oxymoron
n:
Sonderform der ↑
Antithese; Verbindung zweier sich
scheinbar widersprechender Begriffe zu einer sinnvollen Aus-sage
mit der Absicht, eine widersprüchliche Erscheinung der
Wirklichkeit nachdrücklich und originell zu kennzeichnen
(
stummer Aufschrei).
Bei Kisch ist folgende Herleitung eines
Oxymorons zu lesen: . . .
der Seelsorger der Anstalt. En profil
schien er dick, denn er trug einen Bauch vor dem Bauche, en face
aber mußte man ihn als mager bezeichnen, weil seine Schultern
und sein Körper schmal waren. Dieser bäuchig-magere Priester ...
P
Paradoxon
n:
Sammelbezeichnung für alle Arten absichtsvoller
Kontrastierung von Inhalt und Form, z. B. beabsichtigter ↑
Doppelsinn, ↑ Ironie, ↑ Litotes, ↑ Oxymoron.
Parallelismus
: gleichlaufende Struktur der Gedankenführung (↑
Isolog), zuweilen verengt auf gleichlaufende syntaktische Form
(↑ Isokolon). Lexischer Parallelismus liegt in lexischer Anapher
(↑ unter Anapher) und lexischer Epipher (↑ unter Epipher) vor.
Parenthese
f: Form der ↑ Einschaltung; Einschub, der die Satz-
konstruktion vorübergehend aufhebt und einen relativ ab-
geschlossenen Gedanken enthält, der den dargestellten Sach-
verhalt erläutert oder bewertet. Die Parenthese wird in Ge-
dankenstriche, aber auch in Klammern oder Kommata ein-
Parodieren
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gesohlossen. Parenthesen können belebend, humoristisch,
assoziativ, polemisch wirken.
Parodieren
: Darstellungsweise, die dazu dient, den Sprachstil
berühmter oder berüchtigter Autoren in scherzhafter, spötti-
scher, höhnischer, sarkastischer Absicht nachzuahmen.
Tucholsky parodiert z.B.
„Die Moderne um 1900": „Seele",
flüsterte er. Dann knallte ein Schuß. Die aufgeschreckten
Hausbewohner liefen durcheinander — Schutzleute bahnten sich
einen Weg durch die Menge. Der Mann im Hausflur war tot. Sein
Blut sickerte durch den linken Ärmel auf den hellblau und
grünlich karierten Steinfliesboden und verrann in Rinseln in den
staubigen Fugen ...
Pars pro toto
↑ unter Synekdoche.
pejorativer Ausdruck
: Sprachform, die auf Herabsetzung einer
Erscheinung zielt. ↑ aber meliorativer Ausdruck.
Periphrase
f: Art des ↑ Tropus; Umschreibung der Bezeichnung
eines Dinges oder einer Person oder der Bezeichnung für einen
Sachverhalt durch einen Ausdruck, der Merkmale der zu be-
zeichnenden Erscheinung benennt: Das Kind, das seine Fragen
an den Erwachsenen stellt, wird ein
Plagegeist
; ein hervor-
stechendes Merkmal der bürgerlichen Frühperiode, das Wieder-
aufleben antiker Kultur- und Lebenswerte, repräsentiert die
Gesamterscheinung der Periode
(Renaissance).
Als Aussage über
bestimmte Merkmale einer Erscheinung nimmt die Periphrase die
mannigfaltigsten Formen an, abhängig nicht nur vom Charakter
der Sache, sondern auch von der Lebens- bzw. Sprech-situation.
Die Periphrase kann erscheinen als definierende oder zumindest
als charakterisierende Kennzeichnung der gemeinten Erscheinung
(Lenin:
jaulender, parasitärer und absterbender Kapitaliamus
für
Imperialismus') oder als laienhafte Um-schreibung der Sache,
vielfach anhand äußerer Merkmale. Periphrasen sind auch alle
dichterischen und publizistischen Anderssagungen (Tropus),
sofern sie die Sache durch Nennung bestimmender Merkmale zu
verdeutlichen suchen, wie ↑ Metapher und ↑ Metonymie, ↑ Ironie
und ↑ Litotes. In diesen Fällen wird vom kombinierten Tropus
gesprochen. Der Titel Falladas
Wer einmal aus dem Blechnapf
frißt
periphrasiert die Bezeichnung
Zuchtäusler
und assoziiert
eine bestimmte Zuchthaussituation. Umgangssprachlich tritt
mitunter die stark übertreibende Periphrase hervor (↑ Hyperbel),
so z. B. für ‚nichts' die peri-
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Personifizierung
phrastischen Ausdrücke
keine Silbe (verstehen), nicht die Bohne
(wert sein), nicht ein Körnchen (finden).
Peroratio
↑ unter Dreiteilung.
personale Darstellungssituation:
Situation innerhalb eines
Textes, in der das Geschehen unmittelbar oder mittelbar aus der ↑
Perspektive einer dargestellten Person, z. B. einer Romangestalt,
fixiert wird; in erzählender Literatur spezieller als personale
Erzählsituation (↑ auch Erzählsituation) bezeichnet. Die
Textperson führt mit ihrer Äußerung oder mit ihrer ↑ Reflexion
faktisoh die Darstellung weiter, auch wenn diese nach wie vor in
↑ Er-Form erscheint (↑ erlebte Rede, erlebte Reflexion). Spricht
oder reflektiert die Person unmittelbar (↑ direkte Rede, direkte
Reflexion), so handelt es sich um ↑ personalen Text bzw. ↑
personalen Stil, im anderen Fall um ↑ Autor-Personen-Text bzw.
↑ Autor-Personen-Stil.
personale Erzählsituation
↑ unter personale Darstellungs-
situation, ↑ unter Erzählsituation.
personaler Stil
: Stil einer im Text auftretenden Person im Unter-
schied zum eigentlichen Stil des Textes, dem ↑ Autorstil; in
künstlerischer Literatur spezieller als ↑ Figurenstil bezeichnet.
Der personale Stil wird sichtbar im ↑ personalen Text, z. B. in
direkten Äußerungen (↑ direkte Rede, Dialog, Monolog usw.)
oder in redeähnlich formulierter ↑ Reflexion. Personaler Stil und
Autorstil können verschmelzen (↑ Autor-Personen-Stil). Die
Bezeichnung personaler Stil ist nicht identisch mit der zuweilen
(so von Kerkhoff) verwendeten Bezeichnung „Personalstil" (↑
unter Stilarten); nicht identisch ist sie ferner mit ↑
Individualstil.
personaler Text
, in künstlerischer Literatur auch
Figurenrede:
Text, den der Autor seinen Personen als geäußert (↑ Rede 2)
oder nur gedacht, gefühlt (↑ Reflexion) zuschreibt, im Unter-
schied zum eigentlichen ↑ Autortext. Autortext und personaler
Text können in bestimmten Formen der ↑ Rededarstellung (↑
Inhaltsangabe) und der ↑ Reflexionsdarstellung (↑ erlebte
Reflexion) in bezug auf die ↑ Perspektive verschmelzen (↑ Autor-
Personen-Text), in anderen Fällen (↑ Redebericht) syntaktisch
vereinigt sein.
Personiflzierung
: Ausstattung unbelebter Erscheinungen mit
Eigenschaften, Gefühlen, Absichten, Handlungsweisen be-
Perspektive
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lebter Wesen:
Da revolutionierte der Dampf und die Maschinerie
die industrielle Produktion
(Marx/Engels).
Perspektive
f: Blickrichtung des Textes in räumlicher,
zeitlicher, personaler, gedanklicher Hinsicht. Der Wechsel
von einer Perspektive zu einer anderen muß deutlich
erkennbar sein; er kann auch künstlerischer Absicht dienen (↑
Point-de-vue-Technik). Perspektiven können verschmelzen.,
z. B. in der ↑ erlebten Rede.
Phrase
f: 1. in der älteren Grammatik ursprünglich Satz (so
auch noch im Französisehen), dann auch phraseologische
Fügung (↑ Phraseologismus). — 2. in der strukturellen
Linguistik Satzteil, der zum Substantiv (Nominalphrase) oder
zum Verb (Verbalphrase) gehört. — 3. in Stilistik und
Sprachkritik leere Redensart, nichtssagende Äußerung,
abgedroschene, oft pathetische Formulierung, Klischee,
Formel (↑ Formeln), Floskel (↑ Floskeln).
phraseologische Fügung
↑ Phraseologismus.
Phraseologismus
,
phraseologische Fügung, stehende Wort-
verbindung, [idiomatische] Redewendung:
Wortfügung, deren
Bedeutung nicht der Summe ihrer Bestandteile entspricht; ein
Teil oder die gesamte Wortfügung wird nicht-wörtlich ver-
standen
(eine Prüfung ablegen / etwas unter Dach und Fach
bringen).
↑ auch unter Fertigstücke.
Pleonasmus
: Häufung sinngleicher, nach der Wortart ver-
sohiedener Wörter
(hektisches Rattern)
im Unterschied zur ↑
Tautologie, der Häufung sinngleicher, nach der Wortart
gleicher Wörter
(bereits schon).
Heute werden die
Bezeichnungen Pleonasmus und Tautologie meist synonym
gebraucht. Eine Quelle des Pleonasmus wie der Tautologie ist
das Nichtverstehen fremder Wörter
(die neu Immatrikulierten
für ,die Immatrikulierten').
Poetismus
: Sprachform in künstlerischer ↑ Stilfärbung bzw.
gehobener ↑ Stilschicht, z. B.
Silbervogel
für ‚Flugzeug'. ↑
künstlerischer Sprachstil.
Point-de-vue-Technik
: literarische Gestaltung eines
Geschehens aus wechselnder ↑ Perspektive; Technik des
Blickpunktwechsels.
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Präteritalanziehung
Pointe
↑: unerwartete Wendung des Gesagten; überraschende
Entspannung einer vorbereiteten Erwartung; Zielpunkt des
Witzes.
Pointieren
: Darstellungsmethode, mit deren Hilfe der Autor
dem eine Erwartung auslösenden Teil einen zweiten, relativ
knapp gehaltenen Teil folgen läßt, der die Erwartung unter
Ausnutzung einer eigenwilligen Sprachform, z. B. einer ↑
Antithese, eines ↑ Paradoxons, einer beabsichtigten ↑
Konkretisierung, eines ↑ Wortwitzes, mit überraschendem
Effekt löst. Zum Beispiel:
Eine Pariser Zeitung, befragt von
einer Leserin, was sie für das schöne, durch das Alter aber
unansehnlich gewordene Geweih ihres Mannes tun könne,
antwortete: „Am besten, Sie verschaffen ihm ein neues."
Polysem
n: sprachliches Zeichen mit mehreren Bedeutungen,
z. B.
Zug
= ,Gesichtszug', ,Eisenbahnzug', ‚Luftzug', ,Demon-
strationszug' usw. Auch Wortgruppen, morphologische und
syntaktische Formen können polysem sein. Ein Polysem kann
auch nachträglich die Bedeutung anderer semantisch weniger
differenzierter Zeichen und Strukturen beeinflussen. Zum Bei-
spiel wird in den beiden Fügungen
ein wertvolles Buch erhalten
/ ein wertvolles Gebäude erhalten
zunächst der Sinn von
erhalten
auf .bekommen' bzw. ‚konservieren' festgelegt und
dann die Bedeutung von
wertvoll
in dem einen Fall als ,teuer'
oder ,inhaltlich wertvoll', in dem anderen als ‚historisch
bedeutsam' bestimmt; auch die syntaktische Konstruktion
erschließt sich nachträglich: Im ersten Beispiel bildet
erhalten
eine verkappte
Passivfügung, im zweiten eine
Aktivkonstruktion. Polyseme haben für ↑ Wortspiel und ↑
Anspielung usw. große Bedeutung. Andererseits zwingen sie
zu ↑ kontextualer Verdeutlichung. ↑ auch Homonyme.
Polysyndeton
↑ verbundene Aufzählung.
Prägnanz
f: gehaltvolle Kürze der Aussageweise,
Vereinigung von ↑ Dichte und ↑ Präzision.
praktische Stilistik
↑ unter Stilistik.
Präsens
↑ historisches Präsens, Tempuswahl.
Präteritalanziehung
,
Präteritalattraktion:
Einbeziehung von noch
Gegenwärtigem in die Schilderungs- oder Erlebnisebene;
Angleichung eines gegenwärtigen Sachverhalts an den präteritalen
Kontext, an die Erlebniszeit. Zum Beispiel:
Vergangenen Monat
6 Stilkunde