ВУЗ: Не указан
Категория: Не указан
Дисциплина: Не указана
Добавлен: 09.08.2024
Просмотров: 205
Скачиваний: 0
СОДЕРЖАНИЕ
Frage 1 die ersten spuren deutscher dichtung.
Frage 2 das deutsche heldenepos „das nibelungenlied".
Frage 3 der höfische minnesang. Walter von der vogelweide
Frage 4 der höfische versroman (h. Von aue, g. Von strassburg, w. Von eschenbach)
Frage 5 die schwankdichtung (stricker, pauli, kirenhof)
Frage 7 didaktische und humanistische gesellschaftssatire. Sebastian brandt «narrenschiff»
Vertreter: Thomas Murner, Sebastian Brandt
Вопрос №8 Der deutsche Humanismus (Hütten, Rotterdam)
Frage 9 der meistergesang (h. Sachs)
Frage 10. Die deutsche dichtung des 17 jhs.
Frage 15 goethe (sturm - und drang periode)
Frage 22. Die deutsche literatur nach der revolution 1848-1849
In allen Zeitungen erscheint einen Artikel, dass Major Kramps im Zweikampf umkam.
29. Expressionismus in deutschland. Robert becher
In allen Zeitungen erscheint einen Artikel, dass Major Kramps im Zweikampf umkam.
Frage 9 der meistergesang (h. Sachs)
Zur Zeit der Reformation und des Großen Bauernkrieges erlebte die Poesie der Handwerker ihre Blütezeit. Diese Dichtung fand ihren Ausdruck in dem so genannten Meistergesang, der, an den höfischen Minnesang anlehnend, schon im 14. Jh. entstanden war und jetzt zur vollen Entfaltung kam. Jetzt dichteten nicht nur Priester und Adligen, sondern die Bürger und Handwerker, in den zahlreichen Städten entstanden Singschulen, wo die Meistersinger am Sonntag zusammen kamen und ihre Werke vortrugen. An einem besonderen Tisch saßen die Preisrichter oder „Merker", die den Vortrag aufmerksam verfolgten und alle Verstöße gegen die Regeln des Meistergesanges „merken" müssen. Die Meistersinger, dessen Werk allen Forderungen entsprach, erhielt einem kleinen Preis: einen Kranz, einen Teller u.a. Die Meistersinger waren der Meinung, dass die Dichterkunst erlernbar sei wie ein beliebiges Handwerk. Sie hielten sich an viele strenge Regeln, die manchmal den Gesetzen der deutschen Sprache zuwiderliefen. Aus diesem Grund sind viele ihrer Werke schwertfällig und holprig. Hans Sachs (1494-1576) war der bedeutendste Meistersinger aus dem Volke. Er war Sohn eines Schneiders in der Stadt Nürnberg. Als Kind ging er in eine Lateinschule, mit 15 kam er zu einem Schuster in die Lehre. Gleichzeitig wurde er von einem Meistersinger in der Kunst des Meistergesangs unterwiesen. 1511 begab er sich auf die Wanderschaft und durchwanderte Deutschland kreuz und quer und lernte dabei die Lebensweise vieler Volksschichten kennen. Besonders empfänglich war er für die Volkslieder, die alten Sagen und die lustigen satirischen Erzählungen (Schwanke). Nach mehrjähriger Wanderschaft kehrte er nach Nürnberg zurück, heiratete und wurde Schuhmachermeister. Bald war er auch angesehener Meistersinger. Berühmt wurde er durch sein großes Lehrgedicht „Die Wittenbergisch Nachtigall", in dem er für die Reformation Luthers Partei ergreift. Als der Bauernkrieg ausbrach, scheute Sachs vor dieser Volkserhebung zurück. Er rief den Bauern auf Gott zu bauen und sich nicht gegen die „gottgewollte Ordnung der Menschen nach Ständen" aufzulehnen. Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes galt seine Sympathie den Opfern des Terrors.
Nach dem Siege der Reformation führte Sachs ein ruhiges Handwerks- und Dichterleben. Er leitete eine Singschule und erfreute sich als Bürger eines großen Ansehens. Er starb hochbetagt 1576.
Sachs gehört zu den fruchtbarsten Dichtern seiner Zeit. Er hat 4275 Meistergesдnge, 1558 Schwanke, Verseerzählungen, Lieder und 208 dramatische Werke geschaffen. Von Bedeutung sind seine Schwanke („Das Schlaraffenland") und Fastnachtspiele. Darin schildert er das Volksleben seiner Zeit, den Alltag der Handwerker und Bauern, das alles mit saftigem derbem Humor. Immer wieder ergreift er Partei für das Bьrgertum, während er die Adligen verurteilt. Er kritisiert auch viele Schwäche des Bürgertums: Geiz und Faulheit, Hochmut und Dummheit, Aberglauben und Unwissenheit.
Hans Sachs war ein großer Meister der Fastnachtspiele. Manche davon ("Der fahrende Schüler im Paradies", „Das Kälberbrüten") werden bis heute von Laienschauspielern aufgeführt. Er kritisiert darin die eingebildeten Adelsherren und die Geistlichen, die unersättlichen Kaufleute und die habgierigen Raubritter.
Seine Werke hat Sachs in so genannten Knittelversen geschrieben. Sein Knittelvers "weist streng festgestellte Silbenzahl in der Zeile auf. Bei getontem Ausgang hat er 8 Silben, bei unbetontem - 9. Sie sind paarweise reimende Zeilen mit 4 betonten und beliebig verteilten unbetonten Silben. Hans Sachs Einfluss auf die Literatur und Dichter seiner Zeit war groß. Die adligen Dichter des 17. Jh. verachteten ihn, so dass er fast vergessen wurde. Goethe schätzte sein Werk sehr hoch. Wagner schuf um die Gestalt des Dichters die schöne Oper „Die Meistersinger von Nürnberg" (1862).
Frage 10. Die deutsche dichtung des 17 jhs.
Das wichtigste Ereignis des 17. Jhs war der dreißigjährige Krieg, dessen Erlebnis in der Literatur seine Widerspiegelung fand. Deutschland war im 17. Jh. Politisch zersplittert und religiцs gespaltet. In der Literatur des 17. Jhs lassen sich 2 Hauptrichtungen unterscheiden: eine höfisch - aristokratische und eine volkstьmliche. Viele Fьrsten luden die Dichter an ihre Hцfe ein. Sie sollen ihre Gцnner preisen und den Adel mit ihren Dichtungen unterhalten. Charakteristisch fьr sie ist eine unnatьrliche Sprache mit gesuchten Vergleichen, Epitheta und Metaphern. Ein typischer Vertreter dieser Richtung war Hoffmann von Hofmanswaldau. Es gab auch Dichter, die volkstьmlichen Traditionen der deutschen Literatur fortsetzen und Werke vom hohen kьnstlerischen Wert schufen. Diese Dichter wurden weitergehend von Martin Opitz (1597-15637), einen Dichter und Gelehrten unterstьtzt. Ausgehend aus den Theorien der italienischen, franzцsischen und niederlдndischen Gelehrten schuf er sein wegweisendes Buch von der deutschen Poesie, das die Entwicklung der deutschen Literatur im 17. Jh. beeinflusste. Martin Opitz wurde 1597 in Bunzlau geboren. Als Kind einer wohlhabenden protestantischen Familie bekam er eine gute Ausbildung. Schon frьh war Opitz mit der niederlдndischen Dichtung bekannt geworden und hatte lateinische und deutsche Verse geschrieben. 1624 erschien sein Buch. In 1. Titel des Buches spricht Opitz von den Aufgaben der Poesie. Sie soll nicht nur Unterhaltung dienen, sondern muss auch Leben und Welt erklдren. Der 2. Teil des Buches ist der dichterischen Technik gewidmet. Opitz rдt den Schriftstellern nicht kritiklos auslдndischen Vorbildern nachahmen. Opitz fordert den regelmдЯigen Wechsel von den betonten und unbetonten Silben. All das bezeichnet er als der deutschen Sprache entsprechende VersmaЯen Jambus. Etwas spдter wurden auch die VersmдЯe - Trochдus, Daktylus und Anapдst in die deutsche Dichtung eingefьhrt. Somit begann mit seinem Buch einen neue Etappe in der deutschen Poesie.
Die namhaftesten Lyriker dieser Zeit waren auЯer Opitz noch Paul Fleming, Symon Dach und besonders beliebt war Andreas Gryphius. Die Werke dieser Dichter bildeten eine neue Entwicklungsstufe der bьrgerlichen - realistischen deutschen Literatur. Im 17. Jh. Gab es noch kein Nationaltheater. Die deutschen Dramatiker waren ganz auf die Schulbьhnen und kleinen Liebhabertheater angewiesen. Als Dramatiker galt in jener Zeit Andreas Gryphius. Er war aber vor allem gefьhlsstarker Lyriker. In seinen Werken schildert er die schwere Lage des deutschen Volkes wдhrend des 30-jдhrigen Krieges und bringt die tiefe Sehnsucht der Volksmassen nach frieden zum Ausdruck. Gryphius war der Sohn eines Pfarrers in Glogau. Frьh verlor er seine Eltern. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, erteilte er jьngeren Schьlern Unterricht. Als er 27 Jahre alt war, schrieb er sein Erstlingswerk, ein lateinisches Epos, das gedruckt wurde und Anerkennung fand. 1636 fand er Anstellung als Lehrer im Hause des kaiserlichen Beamten, der ihm Mцglichkeit gab, sein Studium fortzusetzen. Spдter kehrte er aus Paris nach Schlesien zurьck und wurde Beamter im Fьrstentum.
Gryphius begann seine Dichterlaufbahn mit lateinischen Gedichten und Ьbersetzungen aus anderen Sprachen. Er beherrschte 16 Sprachen und gehцrte zu den gebildeten Menschen seiner Zeit. Seine lyrischen Gedichte und groЯen Dramen hat er in der deutsche4n Sprache geschaffen, womit er seinen groЯen Beitrag zur Entwicklung der deutschen Sprache leistete. Er schrieb mehrere Tragцdien, ein Schauspiel und 3 Lustspiele in Prosa. Die Komцdie „ Die geliebte Domrose" ist besonders hervorzuheben. Die Hauptfelder sind gewцhnliche deutsche Bauern.
Viele der lyrischen Werke von Gryphius waren seinerzeit wirksam, weil sie tief empfunden und wahrheitsgetreu sind. Berьhmt sind seine Sonette, in denen er Trauer ьber die Verwьstung seiner Heimat durch den krieg ausspricht. Schmerz und tiefe Entrьstung sprechen aus dem sprachgewaltigen Sonett „Trдnen des Vaterlandes".
FRAGE 11 DER DEUTSCHE ROMAN DES 17. JH. (H. GRIMMELSHAUSEN)
Außer der volksnahen Lyrik entwickelt sich besonders in der 2. Hälfte des 17. Jh. eine realistische, volksverbundene Romandichtung. Sie bildet eine Fortsetzung der realistischen Nationalliteratur, die im 16. Jh. ihren Anfang genommen hatte. Die bedeutendsten Romanautoren waren Hans Michael Moscherosch, Johann Bier und vor allem Hans Jakob Christoffel Grimmeishausen (1621 oder 1622-1676).
Diese Schriftsteller unterschieden sich scharf von den Verfassern höfischer Romane. Sie nahmen Anregungen von den ausländischen Vorbildern, verwerteten aber auch den deutschen Schwankschatz und das Volksbuch. Vor allem schilderten sie das Leben der großen Massen des deutschen Volkes.
Das bedeutendste Werk des Jahrhunderts ist der große Roman Grimmeishausens „Der abenteuerliche Simplicissmus Teutsch".
Grimmeishausen zeichnet in seinem Werk ein umfangreiches realistisches Gemälde seiner sturmbewegten Zeit. Er behandelt die politischen sozialen und sittlichen Fragen der Epoche und gestaltet den Lebensweg eines einfachen Menschen. Die realistische Schilderung des Lebens in lebendigen, farbenreichen Bildern spricht von dem warmen Mitgefühl des Dichters mit dem einfachen Menschen, unter denen er lebte.
Grimmeishausen nahm alles in sein Werk auf: Begebenheiten seines eigenen Lebens, Volksbücher und die Literatur vom Schelmenroman bis zum galanten höfischen Roman, historische Tatsachen, Sagen, Legenden, Schwanke, Kalendergeschichten. Dieser reich Stoff und verschiedene Kenntnisse des Verfassers werden durch die dichterische Phantasie in die Handlung eingeflochten.
Der Roman erzählt von den wunderbaren Abenteuern des Helden während des 30jährigen Krieges. Er heißt Simplizius, d.h. der Einfältige. Als Kind wird er von den Soldaten verschleppt, muss alle Schrecknisse des Krieges ausstehen, wird selbst Soldat, stiehlt und plündert, erkennt aber letzten Endes das Schlechte seines Treibens und wird ein anderer Mensch. Nach vielen Abenteuern ist ihm die lasterhafte Welt verhasst, er wird Einsiedler.
Der Held erzählt sein Leben aus der Rückschau. Er wird als Kind bei einem Überfall plündernder Soldaten von seinen Eltern getrennt, findet Aufnahme bei einem Eremiten der ihn in der christlichen Lehre unterweist, und dessen Tod ihn aber zwingt, sich selbst durchs Leben zu schlagen. Nach der ersten Kontakten mit der Welt durchlauft er viele Stationen, wird Knecht, steht im Dienst kaiserlicher Truppen, wird zu einer Heirat gezwungen, gelangt nach Paris, nach Wien, wird Hauptmann und kreuzt dabei immer wieder die Wege von Oliver, dem Räuber und Herzbruder, dem tugendhaften Freund. Er lebt schließlich im Schwarzwald als Bauer und erfährt, dass der Einsiedler, der ihn erzog, sein richtiger adliger Vater war. Nach einer Reise durch viele ferne Länder wird der Held Einsiedler.
Um den Konflikt zwischen dem Menschen und Gesellschaft anschaulicher zu gestalten, versetzt Grimmeishausen seinen unerfahrenen Helden als Naturkind in die Welt des Elends, der Ungerechtigkeit und der rohen Gewalt. Der 10 jährige Junge, fern aller Zivilisationen aufgewachsen, versteht doch nicht, was gut und was böse ist. Der Hirtenjunge kann nicht arkadisches Leben führen, für ihn gibt es nur ein Gesetz: Rette, wer sich retten kann. Die nackte Wahrheit verscheut alle Illusionen von einem normalen Leben. Er ist von Natur begabt, wird aber genarrt und verhöhnt. Da beginnt er sich selbst zu helfen, wie er kann, und alle seine Handlungen sind, wie unter wilden Tieren ein Kampf ums Dasein.
Jede neue Situation beeinflusst und entwickelt die Persönlichkeit des Helden und ist gleichzeitig eine neue Stufe in der Entwicklung der gesamten Handlung. So entsteht ein Charakter, der vielseitig ist, wie das Leben selbst.
Simplizissimus wuchs in einer Bauernfamilie. Er beschäftigte sich damit, dass er das Vieh seines Vaters hütete. Aber einmal kamen ins Dorf die Soldaten, die das Haus Simplizissimus Vaters beraubten und alles für sie Unnötige vernichtet hatten. Simplizissimus floh in den Wald, wo er mit einem Einsiedler lebte. Dieser Mann brachte ihm die Liebe zum Gott bei und lehrte ihn lesen und schreiben. Nach dem Tode des Einsiedlers kam Simplizissimus in die Stadt, wo er von den Soldaten gefangen wurde und ins Gefängnis gebracht. Aber dann wurde er vom Burgermeister zum Dienst genommen. Dieser Mann beschloss, Simplizissimus zu einem Toren zu machen. Simplizissimus gelang es aber, mit Hilfe eines Priesters zu vermeiden. Obwohl er Eselsfell trug, war er kein Tor. Dann wurde Simplizissimus von den Kroaten entführt. Dann floh er und erwies sich im Soldatenlager. Hier wurde er mit Herzbruder befreundet. Der Sohn von Herzbruder wurde als ein Dieb verleumdet. Simplizissimus gibt ihm das Geld und rettete den Sohn des Freundes. Dann floh er während einer Schlacht aus dem Lager dank dem Sohn des Herzbruders und begann den Dienst bei einem Mann. Im Kloster, wo er mit seinem Herrn wohnte, lehrte er die Jägerkultur. Alle nannten ihn Jäger aus Sust. Nach dem Tode seines Herren wurde er zum Soldaten. Zusammen mit anderen Soldaten beraubt er viele Häuser und anderes mehr. Bald wurde er schon zu einem reichen Soldaten, weil er auch einen großen Schatz gefunden hatte. Danach heiratete er die Tochter eines Obersten, aber ohne seinen Willen, weil er einfach im Bett dieses Mädchens bemerkt wurde. Dann fuhr Simplizissimus nach Köln, wo sein Schatz bei einem Kaufmann versteckt wurde. Aber dieser Kaufmann ging Pleite und Simplizissimus fuhr nach Paris, wo er sehr großen Ruf unter den Frauen fand. Aber wurde er dafür streng bestrafft. Er wurde von einer schweren Krankheit befallen (Pocken). Viele Schwierigkeit des Lebens überlebend, beschloss Simplizissimus Einsiedler zu werden und eine Wallfahrt zu machen. In Ägypt wurde er von den Räubern gefangen. Seit dieser Zeit reiste er 3 Jahren. Dann erlitt er Schiffbruch und erweis sich auf einer unbewohnten Insel, wo er sein Buch schrieb.
FRAGE 12 DIE DEUTSCHE LITERATUR DER AUFKLÄRUNG.
Die Frühaufklärung begann auf die erste Hälfte des 18. Jh. Das Symbol der Aufklärung ist die aufgehende Sonne, die alles beleuchtet und überstrahlt. Mit dieser Lichtmetapher ist die Vernunft gemeint, der in diesem Zeitalter eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Was vernünftig ist, ist gleichzeitig auch gut, so argumentierte man in der Aufklärung. Große Bedeutung hatte auch die Verbreitung der wissenschaftlichen Weltauffassung.
Die pädagogischen Bemühungen der Aufklärungen spiegelten sich auch auf dem damaligen Buchmarkt wider. Die in deutscher Sprache gedruckte Literatur nahm auf Kosten der in lateinischer Sprache gedruckten Bücher zu. In den westeuropäischen Ländern erschienen in dieser Zeit einige große Enzyklopädien, die das gesamte Wissen der Zeit sammelten und verbreiteten. In D-d kam das 64 bündige Grosse vollständige Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste heraus.
Johann Christoph Gottsched (1700-1769). Gottsched - der führende Literaturtheoretiker der deutschen Frühaufklärung. Er war aufrichtig bemüht, die Entwicklung der deutschen Sprache und Literatur durch Reformen zu fördern. Als Rationalist duldete er kein anderes Urteil als das der reinen Vernunft. Ein anerkannter Gelehrter und Schriftsteller seiner Zeit, Professor und Rektor der Leipziger Universität, herrschte Gottsched im Bereich der Sprache und Literatur unumschränkt. Er legte viel Wert auf die erzieherische Rolle der Literatur. Zur Bildung, Belehrung und Erziehung seiner Mitbrüder versuchte Gottsched ein nationales deutsches Theater nach dem Vorbild des französischen Klassizismus zu schaffen. Seine Ansichten legte er in der theoretischen Schrift "Versuch einer kritischen Dichtkunst für die Deutschen" nieder.
Gottsched ist gegen die übertriebene Unvernunft des Hoftheaters und dessen Sprache, lehnt auch das Volkstheater und die Volkssprache ab. Er verlangt, die Sprache der gebildeten Kreise als Vorbild zu betrachten. Er ist gegen jegliche Übertreibung in der Darstellung der Gefühle und Leidenschaften, gegen die Anhäufung von Metaphern und Vergleichen, gegen mystische Motive. Die Dichtung soll nur nützliche und wichtige Wahrheiten auf lehrbare und angenehme Art verbreiten.
Um das nationale Theater in D-d zu beleben, versuchte Gottsched dramatische Werke nach französischen Mustern und klassizistischen Regel zu verfassen. Das bedeutendste von ihnen ist „Der sterbende Cato", dessen Stoff das Publikum zum Denken anregen sollte. Seine Bemühungen blieben resultatlos, weil er die Normen des französischen Klassizismus mechanisch auf die deutsche Literatur zu übertragen versuchte.
Friedrich Gottlieb Klopstock (1721-1803). Sein Lebenswerk ist das Poem „Messias". Es ist in antikem Versmass geschrieben, besteht aus zwanzig Gesängen und behandelt ein Sujet aus der christlichen Mythologie. Erfolg hatten aber nur die ersten Gesänge, die als eine Hymne auf die gequälte Menschheit aufgefasst werden. Die ersten Gesänge sind eine philosophische Einleitung und tragen humanistische Züge. Reale Bilder des Lebens und der Natur wechseln mit allegorischen Bildern des Kampfes im Weltall. Der Dichter schildert das Auflehnen dämonischer Geister gegen Gott und Teufel.
Klopstock war einer der bedeutendsten deutschen Lyriker, besonders bekannt war er als Odendichter. Seine Naturoden sind von erhabenen menschlichen Gefühlen durchdrucken. In den aus dem nationalen Leben des Landes tritt er mutig gegen die Feudalherrschaft auf.
Sein Schaffen wirkte fördernd auf die Entwicklung der deutschen Sprache und Literatur, besonders auf die Dichtung des Sturms und Drang. Er stellte sich die Aufgabe, die poetische Sprache zu erneuern. Er vermeidet alte Wörter und Wendungen, unterlässt den formellen Gebrauch von Artikeln, Konjunktionen, Partikeln und Pronomen. Er sucht alten Wörtern neue Bedeutungen zu geben, wozu die Vorsilben hin-, her-, ent- reichlich gebraucht werden. Oft wird die invertierte Wortfolge gebraucht. Das alles erschwert manchmal das Verständnis. Klopstock verstand es der Sprache seiner Dichtung einen lebendigen Rhythmus zu geben, weshalb ihn Schiller einen musikalischen Dichter nennt.
Christoph Martin Wieland (1733-1813). Wieland wurde pietistisch erzogen. Er studierte Philosophie in Erfurt und Jura in Tübingen. 1769 nahm er in Erfurt eine Professur für Philosophie an. Wieland war der bekannteste deutsche Dichter des Rokoko. Neben seinen Leistungen für die Aufklärung verfasste er auch Werke, die der spielerischen Regeln der Rokoko-Literatur zuzuordnen sind. 1768 erschien das kleine Versepos „Musarion" oder „Die Philosophie der Grazien". Dieses Werk verkündet dem Jüngling Phanias ihre Philosophie des Maßes und des heiteren Lebensgenusses. Sein letztes großes Versepos „Oberen" gab Wieland 1780 heraus. Er verband Motive aus 1001 Nacht, Elemente aus des französischen Ritterepik zu einander gefälligen Einheit. 1766 erschien die Geschichte des Agathon. Mit diesem Roman, den Wieland mehrmals umarbeitete, begann die Tradition des deutschen Bildungsromans. Im Mittelpunkt des Romans steht ein Individuum, dessen Persönlichkeit im Laufe der Ereignisse so ausgebildet wird, dass ein harmonisches Verhältnis von Charakter und Willen entsteht. Es ist die Darstellung des Ichs in der Auseinandersetzung mit der Welt. Menschen und Umgebung wirken auf den Helden. Wieland lässt Agathon, dem er auch autobiographische Züge verliehen hat, durch Griechenland ziehen bis Agathon eine vernünftige und in sich harmonische Lebensbasis findet. Die sich allmählich zur Persönlichkeit entwickelnde Hauptperson wirkt dadurch lebensechter und erlaubt eine unmittelbare Beteiligung des Lesers.
FRAGE 13. LESSINGS DRAMATURGIE. „EMILIA GALOTTI"
Gottholt Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 als Sohn eines Pfarrers in Kamenz (Sachsen) geboren. Er war das dritte von 12 Kindern. Sein Vater war ein gebildeter und tätiger Mann. Der Vater war immer darauf bedacht, damit sein Sohn gute Ausbildung bekomme, so dass Gottholt schon mit 12 Jahren sehr gute Kenntnisse in Griechisch, Französisch und Englisch besaß. 1741 wurde Lessing an der Fürstenschule St. Afra in Meißen aufgenommen. Doch schon 1746 bezog er die Universität Leipzig für das Fach Theologie und Medizin. Sein Leben lang war Lessing literarisch tätig. Er starb am 15. Februar 1781 in Braunschweig.
Lessing war der Autor von Tragödien, Komödien, Fabeln (6acни) und Gedichten; Kritiker und Literaturtheoretiker; Philologe und Literaturhistoriker; Kunstgeschichtler und Kirchenhistoriker; theologischer und philosophischer Denker.
Gottholt Lessing war der wichtigste deutsche Dichter, der bedeutendste Autor der Literatur der deutschen Aufklärung. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften hat er weitere Entwicklung der deutschen Literatur wesentlich beeinflusst.
Die zweite Etappe der deutschen Literatur der Aufklärung (1750-1770) ist die Zeit der Formierung der Realismus, eine neue Stufe in der Entwicklung der deutschen Literatur. Man nennt sie die Lessingsperiode der Aufklärungsliteratur. Lessing war der Vater der neuen deutschen Literatur.
Lessings Kunstansichten. Die schwere und rechtlose Lage des Volkes, die Lessing sah und selbst mitleben musste, schärfte seinen kämpferischen Geist. Er schuf neue realistische Kunsttheorien auf dem Gebiet der Literatur und des Theaters.
In den „Briefen, die neueste Literatur betreffend" (1759), die er zusammen mit seinen Literaturfreunden herausgab, formulierte er Gedanken einer realistischen Kunst und gab der Literatur eine kritische Richtung.
Der weitere literaturtheoretische Kampf Lessings für eine nationale Kunst und Literatur fand seinen Niederschlag in den theoretischen Arbeiten „Laokoon" und „Hamburgische Dramaturgie".
Lessings Abhandlung (сомнения) „Laokoon, oder über die Grenzen der Malerei und Poesie" (1766) war ein grundlegender Beitrag zur Ästhetik der Aufklärung. Lessing entwickelt seine Beweisführungen (доказательства) am Beispiel der antiken Skulpturgestalt Laokoon, der mit seinen Söhnen von Schlangen erwürgt wird (задушен), schreit nicht trotz der Schmerzen. Der römische Dichter Vergil, der in seinem Buch dieselbe Episode beschreib, lässt Laokoon aber vor Schmerzen schreien. Lessing geht es darum, den Unterschied zwischen bildender Kunst und Poesie in Inhalt und Form festzustellen und die Spezifik beider Kunstarten zu bestimmen. Die Malerei sei eine stumme Poesie, und die Poesie - eine redende Malerei. Diese Ansichten wurden von Lessing scharf kritisiert.
Das Werk soll nach Lessing neben ästhetischen auch politische Forderungen für die Kunst enthalten: sich aktiv ins Leben einzumischen und die Leiden nicht mehr zu dulden. Lessing beweist hier auch, dass jede Kunstart die Wirklichkeit nach eigenen Gesetzen widerspiegelt.
Und noch ein Unterschied. Bei Vergil ist Laokoon in prachtvollen Kleidern, bei den Bildhauern ist er aber nackt. Auch hier, sagt Lessing, wirkt das Gesetz der Schönheit.
Lessing verlangt, das Leben wahrheitsgetreu zu erfassen, ohne jedoch die schöpferische Phantasie einzuengen.
Die „Hamburgische Dramaturgie" (1767-1768) ist eine Weiterentwicklung jener demokratischen Kunstansichten, die Lessing früher dargelegt hatte. Mit diesem Werk entfaltete (развернул) der Dichter dem Kampf gegen die Ideologie und ästhetischen Prinzipien des höfischen Klassizismus und bemühte sich, ein neues Theater zu begründen, das imstande wäre, die Ideen der Aufklärung zu verbreiten.
Es gab im Lande keine nationalen Dramen, und was auf der Bühne gespielt wurde, war Nachahmung, Übersetzung kurzerhand selbstfertigte Stücke einzelner Schauspieler. Sie wurden wie die klassizistischen Tragödien von Lessing scharf kritisiert.
Die dramatische Gestalt muss nach Lessing dem einfachen Menschen ähnlich sein. Sie muss so sein, wie die meisten Menschen im Zuschauerraum, damit jeder sagen kann: Ja, das ist ein Mensch wie ich. Das Theater soll den Menschen erziehen. Die Aufgabe des Dramas besteht nicht darin, zu zeigen, was geschehen soll, sondern wie es geschehen soll.