ВУЗ: Не указан
Категория: Не указан
Дисциплина: Не указана
Добавлен: 09.08.2024
Просмотров: 212
Скачиваний: 0
СОДЕРЖАНИЕ
Frage 1 die ersten spuren deutscher dichtung.
Frage 2 das deutsche heldenepos „das nibelungenlied".
Frage 3 der höfische minnesang. Walter von der vogelweide
Frage 4 der höfische versroman (h. Von aue, g. Von strassburg, w. Von eschenbach)
Frage 5 die schwankdichtung (stricker, pauli, kirenhof)
Frage 7 didaktische und humanistische gesellschaftssatire. Sebastian brandt «narrenschiff»
Vertreter: Thomas Murner, Sebastian Brandt
Вопрос №8 Der deutsche Humanismus (Hütten, Rotterdam)
Frage 9 der meistergesang (h. Sachs)
Frage 10. Die deutsche dichtung des 17 jhs.
Frage 15 goethe (sturm - und drang periode)
Frage 22. Die deutsche literatur nach der revolution 1848-1849
In allen Zeitungen erscheint einen Artikel, dass Major Kramps im Zweikampf umkam.
29. Expressionismus in deutschland. Robert becher
In allen Zeitungen erscheint einen Artikel, dass Major Kramps im Zweikampf umkam.
Frage 28. Naturalismus in Deutschland. Dramatik von Gerhard Hauptmann. „Vor Sonnenaufgang", „ Vor Sonnenuntergang".
Am Beginn der ganzen Literatur des 20. Jahrhunderts stand der Naturalismus. Die Naturalisten waren bürgerliche Dichter, die soziale Kritik am Wilhelminischen Deutschland übten. In ihre Werke brachten sie den Protest gegen Kapitalismus, Preußentum, Militarismus zum Ausdruck.
Obwohl die Naturalisten die objektive Wirklichkeit anerkannten und sie nachzuahmen versuchten, verzichten sie zum Unterschied von Realisten auf Verallgemeinerung, Typische und Charakteristische. Es kam viel Zufälliges dazwischen, man nannte den Naturalismus „den Realismus des Details".
Zu den führenden deutsche Theoretikern und Dichtern des Naturalisten Ende der 80er -Anfang der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts gehörten Arno Holz, Johannes Schlaf und Gerhard Hauptmann. Später löste sich der Naturalismus in verschiedene dekadente Strömungen auf: in Neuromantik, Impressionismus und Symbolismus. Die Naturalisten erschlossen einen neuen Themenkreis: die schrecklichen Zustände in den Arbeiter- und Elendvierteln einer Großstadt. Sie stellten dabei alles Hässliche dar, was es in der kapitalistischen Gesellschaft gab: Trinksucht, Prostitution, Diebstahl, moralische Verkommenheit.
Gerhard Hauptmann (1862-1946) schrieb seine ersten Erzählungen und Dramen Ende der 80er Jahre. 1892 erschien sein naturalistisches Drama „Die Weber", fünf Jahre später - neuromantisches Drama-Märchen „Die versunkene Glocke". Hauptmanns Werk war widerspruchsvoll, wie die Zeit, in der er lebte. Zuerst unterstützte er den 1. Weltkrieg, bald aber trat er gegen Völkermorde auf. Den Nazis gegenüber war der Dichter in Opposition, er blieb zwar in Deutschland, schlug aber jede Zusammenarbeit mit den Faschisten ab, er war in so genannten „inneren Emigration".
Im Drama „Vor Sonnenaufgang" (1889) ging es um den moralischen und physischen Verfall einer Bauernfamilie, die reich wurde, weil man unter ihrem Feld ein Kohlenlager entdeckt hatte. Das biologische Moment, die Vererbungslehre ist im Stück von großer Bedeutung.
Der Familienvater Bauer Krause ist ein Trinker, er verschwendet sein Geld in der Kneipe. Wir begegnen ihm nur, als er vor Sonnenaufgang nach Hause kommt. Auch seine Ehefrau und die Tochter sind Trinkerinnen. Das dreijährige Kind der Tochter Martha ist an den Folgen ihrer Trinksucht gestorben. Martha ist mit dem Ingenieur Hoffmann verheiratet, der die Situation ausnutzt, um sich ein Vermögen zu erwerben. Der einzige gesunde Mensch in der Familie Krause ist Helene, die Tochter von Krause aus seiner ersten Ehe. Sie leidet in dieser Atmosphäre. In dieses Dorf kommt Alfred Loth, ein sozialdemokratischer Reichstagskandidat, um die Lebensverhältnisse der Arbeiter zu studieren. Hoffmann, sein früherer Studienkollege, hindert Loth, soziale Untersuchungen zu machen. Helene Krause und Alfred Loth gewinnen einander lieb. Als Loth aber von der Degeneration der Familie Krause erfährt, verlässt er heimlich den Ort. Helene nimmt sich das Leben, weil sie durch den Verrat Loths Hoffnung verliert, der verhassten Umwelt zu entgehen. Dem Inhalt nach ist es ein soziales Drama, weil Hauptmann hier die Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft zeigt. Der Form nach ist es ein naturalistisches Zustandsdrama, weil der Dramatiker verschiedene Zustände im Dorf fixiert.
„Vor Sonnenuntergang" (1932) ist Hauptmanns Werk der späteren Jahre. Auch hier stellt der Schriftsteller den Verfall der bürgerlichen Familie dar. Das äußert sich im Verhalten und Handeln der Kinder gegen den Vater. Die Kinder vertreten verschiedene Schichten der herrschenden Klasse der Weimarer Republik. Ihr Vater Matthias C/ausen ist ein alter liberaler humanistisch denkender Bürger. Er bleibt allein in seiner Liebe zur jungen Inken Petersen. Er wird von seinen Kindern, die um die Erbschaft bangen, in den Tod gejagt. Dieser Tod bedeutet den Untergang der humanistischen Tradition des alten Bürgertums und den Sieg der Bourgeoisie, die der Schwiegersohn Erich Klamroth verkörpert. In ihm ist der spätere faschistische „Herrmensch" zu erkennen. Dieses Stück könnte am Vorabend der faschistischen Diktatur als eine Mahnung aufgefasst werden.
29. Expressionismus in deutschland. Robert becher
Das Wort "Expessionismus" stammt vom latainischen Wort "expressio" - Ausdruck. Das ist die Richtung in der Literatur und Kunst in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, wo es als einzelne Realität die subjektive geistliche Welt des Menschen bestimmt war. Besonderheiten: Das Streben nach der Expression. Die Spannung der Emotionen. Die Irrationalität der Gestalten. Expressionismus zeigte sich am auffallendsten in Deutschland und in Österreich.
Der Grund der Entstehung des Expressionismus ist das, dass es in Deutschland lange Zeit nichts verändert wurde, und die Naturalisten konnten nichts mehr sagen. Die Vertreter des Expressionismus kritisierten nicht konkrete Erscheinungen, sondern die Unbeweglichkeit, das Fehlen der Tätigkeit. Die erste Besonderheit ist das, dass Expressionismus keine einheitliche Bewegung und Richtung den Zeilen und dem Inhalt nach vorstellte. Der Protest wie natürliche Reaktion des Menschen auf die Grausamkeit der Welt hat bei den Expressionisten keine positiven Momente, die sie in der Welt nicht sahen. Die Welt war für sie die Sammlung oder die Konzentration des Bösen, wo es keinen Platz für Schönheit und Harmonie gab. Alles Schöne erscheint als das Falsche, als Verfälschung der Realität.
Die Expressionisten verzichten auf die klassischen Kanons, auf schöne Reime und Vergleiche. Sie brechen alle Sinnverbindungen und verwandeln sie in etwas Hässliches, Unschönes. Das Streben nach Verallgemeinerung. Sie wollten in den Sachen den wirklichen Sinn der Sachen und verallgemeinernde Gesrtze zeigen. Die Hauptstimmungen aller Werke sind starke Schmerzen. Der Held ist so hilflos gegenüber diesen Bedingungen, dass er sie nicht verstehen kann. Es entsteht große Passivität, das Verstehen der Hilflosigkeit, Einsamkeit. Expressionismus bringt neue Erscheinungen in die Literatur: Satire, Verallgemeinerung, Hüperbel.
Franz Kafka (1883, Prag - 1924 Kirling). In seinen Werken vermischen sich humanitäres Empfinden und Denken mit tiefer Verzweiflung über die Wirklichkeit seiner Zeit. Bekannt wurde sein Roman „Prozess", der aus 10 Kapitel besteht. Im ersten Kapitel lernen wir Josef K. Kennen. Dieser 30-jähriger Mann arbeitet als erster Prokurist einer großen Bank. Eine Frau namens Grubach vermietet ihm ein Zimmer. Hier auch wohnen Fräulein Bürstner, ein Neffe von Frau Grubach, Freulein Montag. Fräulein Bürstner ist ein gutes, liebes Mädchen, freundlich, ordentlich, pünktlich, arbeitsam. Sie ist Schreibmaschinistin. Sie pflegt sehr früh in die arbeit zu gehen un spät nach Hause kommt. Fräulein Montag ist Lehrerin des Französischen, ein schwaches, blasses, wenig linkendes Mädchen. Alle achten Josef K., teilen ihm alle Probleme mit, Freude und Leid, bitten um Ratschläge. Alle wissen, dass er hochgebildet, klug ist.
Josef K. pflegte die Abende in der Weise zu verbringen, dass er bis 9 Uhr abends im Büro saß. Nach der Arbeit machte er einen kleinen Spaziergang allein oder mit Beamten. Dann ging er in eine Bierstube, wo er an einem Stammtisch mit älteren Herren gewöhnlich bis 11 Uhr beisammen saß. Einmal morgens kamen zwei Männer zu Josef K. Und sagten ihm, dass er verhaftet ist. Josef war empört, er führte gewöhnliche Lebensweisen und machte nichts ungesetzlich. Im Roman nennt der Autor den Grund der Haft nicht. Im Buch wurde nur geschrieben, dass jemand Josef K. Verleumdet haben musste. Eines Nachmittags kam Josefs Onkel Karl, ein dicker Grundbesitzer vom Lande. Er erkannte, dass der Prozess gegen seinen Neffe begann, und wollte ihm helfen. Sie fuhren dann zum Advokaten Huld. Er war ein Freund des Onkels, sein Schulkollege. Er hatte als Verteidiger und Armenadvokat einen bedeutenden Ruf. Der Advokat war in dieser Zeit sehr krank. Er hatte eine Pflegerin Leni. Sie hatte ein puppenförmig gerundetes Gesicht, nicht nur die bleichen Wangen und das Kinn verliefen rund, auch die Schläfen und die Stirnränder. Josef K. verliebte sich sofort in Leni. Der Advokat Huld willigte darin ein, den Prozess zu führen. Aber dann gab Josef seine Gefälligkeit auf, weil der Prozess schon ein ganzes Jahr auf derselbe Stelle stand. Josef begann selbst seinen Prozess zu führen. Und der Gedanke an den Prozess verließ ihn nicht.
Leni erzählte ihm etwas über Prozesse und Gerichtsverfahren. Sie sagte, dass die persönlichen Beziehungen des Advokaten eine wichtige Rolle spielt. Leni stellte Josef den Kaufmann Block vor. Der Kaufmann Rudi Block hatte ein Getreidegeschäft. Er war der Klient des Advokaten Huld und sein Prozess dauerte über 5 Jahre. Josef bekam auf der Arbeit den Auftrag, einem italienischen Geschäftsfreund der Bank, der für sie sehr wichtig war und sich zum ersten Mal in dieser Stadt aufhielt, einige Kunstdenkmäler zu zeigen. Es war ein sehr regnerischer, stürmischer Morgen. Josef wartete lange auf den Italiener und beschloß im Dom hinzugehen. Dort begegnete er einen Geistlichen, der den Namen Josefs wußte und auch, dass er angeklagt war. Der Geistliche sagte, dass er der Gefängniskaplan ist, dass er Josef hierher rufen lassen hatte, um mit ihm zu sprechen. Und der Geistliche erzählte eine Geschichte abschließend. Ein Türhüter stand vor dem Gesetz. Zu diesem Türhüter kam ein Mann vom Lande und bat um Eintritt in das Gesetz. Aber die Türhüter sagte, dass er jetzt den Eintritt nicht gewähren könnte. Der Mann bat um Eintritt in das Gesetz wieder und wieder. Und dann gewährte der Türhüter dem Mann den Eintritt. Der Mann ging dorthin und das Tor zum Gesetz ist auf ewig geschloßen. Dort tötete man den Mann, weil er sich bückte, um durch das Tor in das Innere zu sehen.
Dieselbe Geschichte geschah auch mit Josef. Am Vorabend seines einunddreißigen Geburtstag kamen zwei Männer in Josefs Wohnung. Sie nahmen ihn die Hände und und führten ihn heraus. Auf dem letzten Stockwerk des Hauses im Fenster sah Josef den Gott. Josef hob die Hände und spreizte alle Finger. Ein Herr stieß das messer ihm tief ins Herz.
So endet das letzte Kapitel des Buches. Kafka beschreibt in diesem Roman den Kampf von Josef gegen ein unentwirrbares Rachts- und Instanzensystem, dem er schließlich zum Opfer fällt. Er lehnt sich anfangs, von seiner Unschuld überzeugt, gegen das Gericht auf.
Döblin "Berlin - Alexanderplatz"
Das ist eine Geschichte über Franz Biberkopf. Er ist ehemaliger Zement - und Transportarbeiter. Diese Geschichte beginnt mit seiner Entlassung aus dem Gefängnis Tegel, wo er sich wegen Totschlages an seiner Geliebten erweißt. Die hektische Atmosphäre gerät ihm in eine Entlassungspsychose, deshalb zweifelt er, dass er sein Leben neue einrichten kann. Zwischen Alexanderplatz und Brunnenstraße verkauft er Schlipshalter und Nazizeitungen, ohne sich in die politischen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten, Faschisten und Anarchisten einzulassen. Biberkopf hat schlechte Erfahrungen, die er in der Vergangenheit mit seinen Bekannten gemacht hat. Er prahlt aber vor dem kleinen Lüders mit einer jungen Witwe, die ihn freundlich bewirtet und beschenkt hat. Lüders nutzt diese Information aus und bestiehlt diese Frau. Nach diesem Fall gibt Biberkopf seine Arbeit auf und verfällt dem Trunk. In einer Kantine lernt B. Pums und Reinhold kennen. Auf solcher Weise gerät er im Mädchenhandel. Er versucht aber, Reinhold ins Gewissen zu reden, aber er hat sich schon so tief ins Geschäft eingelassen, dass er sich nicht entschließen kann, von den Verbrechern zu distanzieren. B. erweist sich unter den Einfluss von Pums, der in Wirklichkeit der Chef einer Verbrecherbande ist. Unter einem Vorwand wird B. an einer Geschäftsfahrt beteiligt. Auf der Flucht vor der Polizei sagt Reinhold, dass B. daran schuld ist und dass das Geschäft mit den Mädchen nicht gelingt ist. Sein Freund Herbert Wischon und Freundin Era bringen ihn in einer Magdeburger Klinik, wo ihm der rechte Arm amputiert werden muss, weil Reinhold ihn aus dem fahrenden Auto wirft. Nach seiner Genesung kehrt er wieder in die Lokale am Alexanderplatz zurück, und erweißt sich in der Bumsbande. B. will sich mit seiner Kraft vor Reinhold brüsten. Um B. seine Überlegenheit zu zeigen, will ihn Reinhold in den Dreck schmeißen und die Frau nehmen. Aber diese Frau erkennt ihn als Verbrecher und er ermordet sie. Reinhold und B. wurden der gemeinsamen Tat verdächtigt. B., dessen Unschuld erwiesen wird, erlebt einen starken Einfluss in seiner Existenz. Indem B. bleibt in die Klinik, Reinhold liefert der Bestrafung aus und beginnt eine Existenz als Hilfsportier.
Frage 30 Bertold Brecht
Bertold Brecht wurde am 10. Februar in Augsburg als Sohn eines kaufmännischen Angestellten und später Direktor einer Papierfabrik geboren. Im Realgymnasium erhielt er eine Ausbildung, bei der naturwissenschaftliche Fächer und Fremdsprachen vorherrschten. Nach dem Abitur ließ er auf Wunsch der Eltern an der medizinischen Fakultät der Universität München immatrikuliert werden. Sein Studium wurde durch den ersten Weltkrieg unterbrochen.
1918 schrieb er seine ersten antifaschistischen Gedichte, die er selbst zur Gitarre vortrug. Besonders bekannt ist seine satirische, gegen den Krieg gerichtete „Legende vom toten Soldaten“, in der Brecht die These der militaristischen Propaganda vom „Heldentod für Kaiser und Reich“ entlarvt und lächerlich macht.
Die Novemberrevolution begeisterte Brecht, er war Mitglied des Soldatenrates in Bayern. Der Zusammenbruch der Revolution war eine tiefe Enttäuschung für den jungen Dichter. Ein besonderes Interesse Brechts galt immer dem Theater. In den 20er Jahren wurden einige Schauspiele von ihm in München und Berlin uraufgeführt („Baal, Trommeln in der Nacht“). Seit 1924 ist Brecht in Berlin. Er arbeitet als Theaterdramaturg und Regisseur und befasst sich mit den theoretischen Fragen des Theaters. 1928 ist „Die Dreigroschenoper“ uraufgeführt. In diesem Stück übte Brecht in grotesker Form Kritik an der verlogenen Moral der bürgerlichen Gesellschaft, in der alle menschlichen Beziehungen, auch Freundschaft und Liebe degradiert werden. Der Dramatiker richtete seine Kritik auch gegen Korruption von Gericht und Polizei, die aus Zusammenarbeit mit den Verbrechern Kapital schlagen.
Anfang der 30er Jahre schließt sich Brecht der KPD und schreibt zahlreiche Stücke; „Der Jasager und der Neinsager“, „Die Maßnahme“, „Die Ausnahme und die Regel“, die von den Agitproptruppen und Laientheatern gespielt wurden. Gleichzeitig schreibt er viele von internationalem Geist durchdrungene Gedichte („Solidaritätslied“). Gro0en Erfolg hatte das Stück „Die Mutter“, das nach der freien Bearbeitung des gleichnamigen Roman von Gorki entstand.
Im Jahre 1933 musste Brecht, um nicht verhaftet zu werden, aus dem faschistischen Deutschland fliehen. Sei diesem Jahr begannen für ihn und seine Familie (1928 heiratete er die Schauspielerin Helene Weigel) die Jahre der Verbannung und obdachlose Existenz. Brecht schreibt einige Stücke, in denen er das nazistische Regime geigelte. Das Stück „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ wurde in Paris mit großem Erfolg in deutscher Sprache aufgeführt. In 24 dramatischen Szenen schildert er typische Situationen, in denen er die geistige Atmosphäre des faschistischen Deutschland widerspiegelt. Durch Terror und Propaganda ist es den Faschisten gelungen, breite Bevölkerungsschichten in dem Lande einzuschüchtern und irrezuführen. An dem Leser ziehen Bilder des grausamen faschistischen Alltags vorüber.
Brecht gelangte in die USA, wo er bis 1947 lebte. Im letzten Jahr seines Exils war der Fall, wo sich Brecht einem Verhör „wegen des unamerikanischen Verhaltens“ unterziehen musste. 1948 kehrt der Schriftsteller in die Heimat zurück. Bis zu seinem Tode lebt er im demokratischen Sektor von Berlin. Zu dieser Zeit beginnt Brechts Arbeit im Theater „Berliner Ensemble“, das von Ihm und Helene Weigel gegründet wurde. In den letzten Jahren seines Lebens inszenierte Brecht mehrere Stücke, die in der Emigration entstanden sind („Mutter Courage und ihre Kinder“, „Leben von Galilei“, „Der kaukasische Kreidekreis“). In seinen politischen Gedichten besingt er den sozialistischen Aufbau in der DDR („Aufbaulied“).
Bertold Brecht ist ein hervorragender Dramatiker und auch Theoretiker der Theaterkunst. Die von ihm begründeten Prinzipien der Theaterkunst sind als Theorie des epischen Theaters bekannt. Das Wesen der Theorie besteht darin, dass Brecht neben der internationalen Funktion des Theaters die erzieherische hervorhebt. Das Theater soll belehren. Es soll den Zuschauer mit großen sozialen Problemen der Zeit vertraut machen, soll das Bewusstsein aktivieren und ihn zum selbständigen Urteil befähigen. Das Theater soll dadurch die Welt verändern. Für Brechts Stücke ist die breit angelegte Handlung charakteristisch, die dem Autor erlaubt, den Prozess der Entwicklung allseitig zu zeigen. Daraus ergeben sich besondere Darstellungsmittel, die er verwendet, um das Geschehen auf der Bühne zu „verfremden“, d.h. Abstand zu schaffen, der kritisches Erkennen der wahren Zusammenhänge im Stück ermöglicht. Zu den Verfremdungseffekten gehören auch Szenentitel, Szenenvorsprüche, Songs.
Das dramatische Chronik „Mutter Courage und ihre Kinder“ wurde in den Jahren 1938–1939 geschrieben, als mehrere Ereignisse den Weltkrieg ankündigten. Unter diesen Umständen erschallte Brechts Stück als eine Warnung. Die Handlung des Dramas ist in das 17. Jahrhundert verlegt, in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. „Courage“ ist der Deckname der Heldin (sie heißt eigentlich Anny Fierling). Das französische Wort „courage“ bedeutet „Mut“. Mutter Courage ist eine beherzte Frau, sie glaubt aber vergeben, dass man sich während des Krieges, während des allgemeinen Unglücks des Volkes, Wohlergehen verschaffen kann. Sie hat ihre Illusionen teuer bezahlt. Sie ist eine alte Marketenderin, die alle ihre Hoffnungen mit dem Krieg in Verbindung setzt. Das ist der Grund ihrer Tragödie. Diese kluge, tapfere, geschickte Frau verliert alles, was ist im Leben hat, auch ihre Kinder, weil sie ihr Leben vom Krieg nicht trennen will. Diese Frau geht vom Verlust zu Verlust, am Ende bleibt sie in hoffnungsloser Einsamkeit. Das verkörpert den einfachen Gedanken: der Krieg vernichtet alles und alle, auch diejenigen, die ihn wünschen und für vorteilhaft halten. In der Schlussszene sieht man eine elende, einsame, vom Kummer fast verrückt gewordene Mutter Courage, die von der Leiche ihrer Tochter Abschied nimmt und mit ihrem Planwagen weitergeht, ihren (schon toten Sohn) suchen.
Die Arbeit am Stück „Das Leben des Galilei“ begann Brecht, als 1938 der deutsche Physiker Otto Hahn die wissenschaftlichen Grundlagen für die Uranspaltung geschaffen und bewiesen hatte. Die Entdeckung konnte sowohl zum Wohl der Menschheit, als auch zu ihrer Vernichtung dienen. Die Probleme der Verantwortung des Gelehrten vor der Gesellschaft gewannen eine große Bedeutung. Die erste Fassung des Stücks entstand zur Zeit der Kapitulation Deutschlands. Im Jahre 1945 mit der Tragödie in Hiroshima und Nagasaki nahm Brecht Veränderungen an der ersten Fassung vor. Der Autor wendet sich der Renaissanceepoche zu, um am Beispiel des großen italienischen Gelehrten Galileo Galilei Parallelen zur Gegenwart zu ziehen. Die Handlung spielt in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Astronom bewies die Theorie vom Kopernikus vom heliozentrischen System, wonach die Erde um die Sonne kreist. Diese wissenschaftliche Entdeckung und Konflikte, die sich daraus ergeben, sind Gegenstand der Handlung. Galileis Figur ist zwiespältig. Er ist ein hervorragender Gelehrter, aber kein zerstreuter Wissenschaftler, sondern ein sinnlicher, lebensfroher Mann. Im Gegensatz zur historischen Legende ist Galilei bei Brecht kein Held und Kämpfer. Er liebt Wissenschaft, aber will ihretwegen nicht zum Märtyrer werden. Er bringt nicht den Mut auf, sich für seine fortschrittlichen Ideen einzusetzen. Er ist sogar bereit auf sie zu verzichten, um den Verfolgungen der weltlichen und kirchlichen Macht zu entkommen. Galilei gibt den Kampf gegen die Reaktion auf, er widerruft seine Lehre, ?bt Verrat an seiner Wissenschaft. In diesem Stück ruft Brecht die Wissenschaftler zur politischen Verantwortung auf, er wollte sie an ihre Pflichten gegenüber den Menschen mahnen.Frage 31
Frage 31 „Trümmerliteratur“. Wolfgang Borchert.
Wolfgang Borchert wurde in Hamburg 1921 in einer bürgerlichen Familie geboren. Die Eltern ließen ihren Sohn den Beruf des Buchhändlers erlernen, er wollte aber Schauspieler werden. Als der 2.weltkrieg ausbrach, war er 18 Jahre alt, und wurde einberufen. Als Soldat blieb er seiner antifaschistischen Gesinnung treu und das bedeutete für ihn wiederholte Verhaftungen. Der Krieg brachte Borchert ungeheure Prüfungen und Leiden, er musste auch die Leiden anderer Menschen aus der nächsten Nähe beobachten. 1942 war er schwer verwundet. Im Lazarett wurde er wegen der antifaschistischen Gesinnung verhaftet. Neun Monate dauerte die Haft, schließlich wurde er zum Tode verurteilt. Aus unbekannten Gründen hob das Kriegsgericht die Todesstrafe auf, er wurde in ein Strafbataillon an die Ostfront geschickt, wo er bald verwundet wurde. 1944 kerkerte die Gestapo Borchert zum zweiten Mal ein. Die Anklage gegen ihn lautete: „Zersetzung der Wehrmacht“, er muss wieder an die Front. Die Gefangennahme durch die Amerikaner beendete diese qualvolle Zeit.
Erst im Jahre 1945 kehrte Borchert nach Hause in seine Heimatstadt zurück, aber körperlich und seelisch tief ruiniert. Sein Leben in Hamburg war hart. Aber er hatte jetzt die Gelegenheit seine Begabung für die Theaterkunst zu erproben. Er arbeitete als Kabarettist, dann als Regieassistent am Hamburger Schauspielhaus. Er hungerte oft und in der Dichtung suchte er die Befreiung von den quälenden Erinnerungen an die Kriegserlebnisse. Es entstanden in rascher Folge Gedichte und Erzählungen. Das Leben des Dichters dauerte knappe 26 Jahre.
Fast alles, was Borchert geschrieben hatte entstand in den ersten Nachkriegsjahren. Seine Gedichte sind musikalisch, manchmal ist ihre Form erlesen, aber öfter schlicht. Die erste Gedichtsammlung nannte er „Laterne, Nacht und Sterne“ (1946).
Eine besondere Erscheinung der Nachkriegsjahre bilden die Erzählungen von Borchert. Das Hauptthema ist der Krieg, der Hass gegen den Krieg. In seinen Werken ist Borchert immer bitter und traurig, aber er verliert den Glauben an den Menschen nicht. Seine Helden glauben an das Gute, Edle, Großzügige, was dem Menschen eigen ist. Die bekanntesten Erzählungen von Borchert sind „Die Hundeblume“, „Die 3 dunklen Könige“, „Das Brot“ Jesus macht nicht mehr mit“.
Die Erzählung „Kegelbahn“ gehört in die Reihe der stärksten Antikriegsdichtungen und bezeugt den Hass und Verzweiflung des ehemaligen Soldaten. Selbst der metaphorische Titel „Die Kegelbahn“ hat einen schauerlichen Sinn. Die handelnden Personen sind nicht genannt, sie werden auch nicht Soldaten genannt, es sind Männer, sie haben ein Gewehr genommen und sie müssen schießen. Der Kopf, auf den sie schießen, ist der Kopf eines anderen Menschen, dessen Sprach sie nicht verstehen, der aber atmen und essen und lieben will, die beiden Männer haben ihn getötet, denn „das hatte einer befohlen“. Unter diesen „einen“ kann man den Offizier, Den Befehlshaber oder Hitler selbst verstehen. In der Nacht, wenn die kaputt gemachten Köpfe mit leisem Donner rollen, beginnt das Gespräch zwischen den beiden. Einer von den beiden bekommt Angst, auch Reue, der andere findet einen grauenvollen Spaß daran, er kennt keine Skrupel. Die Männer wissen weder weshalb, noch wozu sie schießen. Und wenn sie dann einen Kopf sehen, schießen beide weiter und vergrößern den Berg der Köpfe. Wer hat die Verantwortung dafür zu tragen? Das ist die zentrale Frage, die Borchert nicht beantworten konnte.
Den Höhepunkt seiner Meisterschaft erreicht Borchert in dem Einzigen Drama, das er hinterlassen hat: „Draußen vor der Tür“. Er schrieb es in 8 Tagen und errang damit Weltruf. Der Held des Dramas, der ehemalige Unteroffizier Beckmann kommt nach Hause. Er kann aber weder Obdach, noch Arbeit in seiner Heimat finden. Niemand braucht ihn, in seiner Einsamkeit ist er tief unglücklich. Die Kriegserinnerungen verfolgen Beckmann, sein Leben ist sinnlos, aber er muss leben, das ist seine Überzeugung.
Das Stück besteht aus mehreren Episoden. Neben dem lyrischen Helden, neben dem körperlich und seelisch entstellten Beckmann, wirken auch andere Personen, die stark satirisch, oft auch grotesk dargestellt sind. Unter diesen zahlreichen Menschen ist niemand, der Beckmann helfen will. Davon zeugt die Schlüsselszene des Stücks, in der Beckmann dem Obersten „die Verantwortung“ zurückbringt. Schon längst ist dieser dabei sich in Zivilleben einzurichten, wie auch der Kabarettdirektor, der seinem Publikum Amüsement bietet, die Geschichte Beckmanns aber nicht für verwertbar hält.